einander verästeln. D a ' hingegen, avo der
Schnitt von der Richtung der Fasern etwas abgewichen
is t, erhält das Ganze durch die häufigen
Anastomosen dieser Äderchen ein geflammtes
(moirirtes) Ansehn. Am leichtesten lässt
sich ein solcher die Fasern gerade treffender
Schnitt durch die Herzscheidewand führen. Die
innere Fläche des Herzens erscheint bei weitem
weniger reich an Blutgefässen als die äussere
Oberfläche, und habe ich auch nach Wegnahme
der innersten Haut jene nie so allgemein gefärbt
gesehen als diese. Die Gefässchen liegen
daselbst meist in den trabeculis carneäs verborgen.
Durchschneidet man eine solche oder
einen musculus papillaris, so erkennt man deutlich
ihrer Länge nach zwischen den Muskelfasern
verlaufende Äderchen. Die innere Haut
des Herzens scheint durchaus ohne Gefässe zu
sein, auch in die Klappen und die chordae ten-
dineae scheinen keine einzudringen, es scheinen
vielmehr die zwischen den Muskelfasern
longitudinell verlaufenden Gefässchen in der
Nähe der Klappen eine Umbiegung zu machen,
wenigstens bemerkt man neben dem angehefteten
Rande der Seinilunarklappen eine etwras
stärkere Färbung. Jedoch muss ich erwähnen,
dass ich zweimal an solchen Klappen, an welchen
der nodulus Arantii sehr ausgebildet war,
ein par sehr feine geschlängelte Gefässchen
zwischen den beiden Blättern der Klappe von
dem convexen Rande aus nach dem Knötchen
hinlaufen gesehn habe.
Fassen wir nun das über die ernährenden
Gefässe des Herzens Gesagte zusammen, so
können wir folgende Sätze feststellen:
1. Die Menge und Grösse der ernährenden
Gefässe richtet sich an den einzelnen
Th eilen des Herzens nach der Stärke ihrer
Wandungen; die Ventrikel besitzen
mehr dergleichen als die Atrien, der linke
Ventrikel mehr als der rechte.
2. Die A rterien des Herzens entspringen als
erste Zweige aus dem Stamme der Aorta,
die Venen jergiessen sich unmittelbar in
den Venensack.
3. Es giebt kleine Venen, welche, in den
Wandungen des venösen Herzens verbreitet,
von den grossen Venenstämmen unabhängig
unmittelbar in die Vorkammern
münden,
4. Arterien und Venen des Herzens haben
weder an ihren Stämmen noch in ihrer
Aveileren Verästelung einen ganz gleich-
mässigen Verlauf.
5. Die Stämme der ernährenden Gefässe des
Herzens folgen nicht der Richtung der