gen eines Schlangenbisses starb. Auf seinem
Kopfe safs ein umgekehrter Kopf auf, und
zwar so, dafs dessen Gesicht über der rechten
Seite des Kindes stand. Die obern Theile
der beiderseitigen Schädel schlossen sich nämlich
nicht durch eine Wölbung ab, sondern
bildeten mehr senkrechte Wände, und waren
an ihren Rändern durch eine Art Nath mit
einander verbunden. Die 2 Gehirne waren
also durch keine Schädeldecke von einander
getrennt, hatten aber ihre eigenen festen Hirnhäute,
welche an den Wölbungen mit einander
verwachsen waren. Der parasitische Kopf
bekam seine Gefäfse vom Kopfe des Knaben*
war ziemlich gut gebildet, wenn auch etwas
schwach entwickelt, doch ohne Mifsgestalt;
nür die Gehörgänge fehlten und die Zunge
war klein, platt nnd weit angewachsen; der
nach oben gerichtete, 2/y lange Hals endete
in einer kleinen Anschwellung; Halswirbel
und Gelenkfortsätze des Hinterhauptbeins fehlten;
das Hinterhauptsloch war ganz eng und
unregelmäfsig; dip Hinterhauptsfelsenbeinspalte
war nur auf einer Seite vorhanden und
ganz schmal. Home in philosoph. transact.
LXXX. p. 296- und year 1799- P* 28- Har les
neues Journ. V. Bd. f. St. S. 125.
Ord-
Ordnung der Do p p e lk ö rp e r .
a) Der Charakt e r der Doppelkörper ist
ziemlich gleichmäfsige Entwickelung und Lebendigkeit
beider verwachsener Körper. Es sind zwey
Individualitäten, welche entweder neben einander
bestehen als ein gedoppeltes Leben, oder einander
gegenseitig vernichten, so dafs mit Verschmelzung
der Körper die beiderseitige Lebensfähigkeit
aufgehoben wird.
b) Schon diese Gleichheit inacht es wahrscheinlich,
dafs nicht ein Körper aus dem andern
hervorgesprofst ist, sondern zwey ursprünglich
getrennte Körper mit einander verwach sen
sind. Bei einigen, z.>B. der IV., V., VI
VIII. und XIII. Form, ferner in den Fällen der
VII. Form, wo blofs Haut und Muskelfasern das
Verbindende sind und beyde Individuen nach der
Trennung durch chirurgische Hülfe fortleben ist
dies augenscheinlich: aber selbst in derXII. Form
wo blofs der Kopf gespalten und alles UebnVe
einfach ist, finden sich Spuren ursprünglicher
Duplicität der Individuen. Wir können also diese
Mifsbildung nicht als Verdoppelung, Spaltung betrachten
J sie ist weniger eine monstrositas per ex-
cessum, als eine per defectum, (wiewohl diese
Einteilung überhaupt wenig gründlich ist). Damit
scheint auch der Umstand übereinzusthu-
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