zugehörigen ramus facialis gehen gesehen. Aus
ganz freiliegenden Arterien-Aesten oder Zweigen
entspringen seltener ernährende Gefässe
als ans solchen, welche versteckt liegen; ist daher
eine Arterie mit der einen Seite freiliegend,
mit der andern dagegen an Muskel, Knochen,
oder an die Wandung, einer Höhle angelagert,
so treten ihre ernährenden Pulsäderchen aus
letzterer hervor. So habe ich z. B. nie ernährende
Gefässchen für den arcus Aortae aus den
von seiner convexen Seite hervorkommenden
drei grossen Arterienstärnmen entspringen gesehen,
vielmehr wird derselbe durch Zweigehen
aus den aa. thymicis, hronchialibus oder einer
a. oesophagea versorgt; desgleichen bekommt
die Aorta abdominalis keine ernährenden Gefässchen
aus den nach vorne abgehenden aa.
coeliaca, mesentericis oder spermaticis, sondern
vorzugsweise aus den aa. lumbalibus und der
hinteren Fläche der a. renalis und suprare*
nalis.
Auch zu den Yenen sehen wir nie eine ei>
nährende Arterie gehen, welche aus einem
grossem Arterienstamme unmittelbar entspringend,
allein für jene bestimmt wäre. Liegt eine
Yene dicht neben einer entsprechenden Arterie,
so wird sie von deren ernährendem Pulsäderchen
mit Zweigen versehen; hat sie dagegen
keine dergleichen neben sich, so bekommt sie
verhaltnissmässig dünne Fäden von Arterien-
zwesgen , welche für benachbarte Muskeln oder
andere Organe bestimmt sind. Werfen wir
z. B. unsern Blick auf die a. und v. iliaca communis,
so finden wir ernährende Gefässchen
aus der a. sacrolumbalis und sacralis lateralis
wenige Linien von deren Ursprünge entfernt
hervorkommen, dieselben versorgen zunächst
die a. iliaca, sie von allen Seiten umschlingend,
schicken dann dünne Fäden in das umgebende
Zellgewebe, und gehen zugleich mit ziemlich
starken Zweigen zur v. iliaca über. Betrachten
wir dagegen die v. azyga, so finden wir,
dass das dieselbe umschlingende reiche arteriöse
Netz nicht etwa aus der Aorta thoracica
unmittelbar, ja selbst nicht aus den Stämmen der
Intercostalarterien seinen Ursprung nimmt,
sondern aus feinen Fäden gebildet wird, welche
den aa. oesophageis, pericardiacis oder den in-
tercostalibus nach ihrer Spaltung angehören.
Ein ganz anderes Yerhältniss zeigen die
venösen Yasa vasorum. Das von den Wandungen
der Arterien zurückkehrende venöse Blut
wird nämlich nicht erst in Zweige der entsprechenden
Yene geführt, sondern die auf der Arterie
verbreiteten Haargefässe treten zur Bildung
von Blutäderchen zusammen, welche sich