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Der Transversalmagnet hat hat uns nicht unmittelbar
den Schlüssel gegeben (XXII): es findet
zwischen ihm und der galvanischen Kette der
Unterschied Statt, dafs bei ihm Zenith und Nadir,
bei ihr Süd und Nord auf die Nadel würken,
und es ist nur deshalb eine Aehnlichkeit in den
Resultaten beider, weil Zenith wie Süd, Nadir
wie Nord sich verhalt» Aber wohl hat uns der
Transversalmaenet mittelbar > zur Erkenntnifs des
Grundes der elektrischen Einwirkungen auf dié
Magnetnadel geführt, indem er uns nöthigte, eine
Zenith- und Nadirkraft, als mitwürkend bei Be-
tiinmung der Richtung anzuerkennen»
Man könnte sagen, es sey mit dieser Annahme
von Zenith und Nadir im Wesentlichen nichts
Neues gewonnen, da das Resultat mit der Am-
pèrischen Formel übereinstimme. Allerdings
findet eine solche Uebereinstimmung statt, weil
die Gegenstände in denselben Ersheinungen bestehen
» Aber die Ampèrische Formel ist eine
hlofse Regel, bestimmt, in den Erscheinungen
zu orientiren, nicht bestimmt, den Grund derselben
anschaulich zu machen» Nach ihr sind die
Füfse z i + £, das Gesicht i z Nadir; aber
warum dies so ist, läTst sich nicht nachweisen.
Dagegen ist in meiner Ansicht der Grund der
electro - magnetischen Erscheinungen aufgeklärt,
indem zu den bekannten Würkungen zweyer Dimensionen
noch die Würkungder dritten Dimension,
als eines nothwendigen Gliedes in der Sphäre
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räumlicher Würksamkeit hinzugerechnet worden
ist» Diese Annahme scheint mir daher, eben so
natürlich, als nothwendig zu sey«.
Mag n e t l s i r ung von indi f f e r ent em Eisen
durch Elektrici tät»
57 Versuch» Wenn man eine« Glasröhre quef
vor sich hält, und sie in ihrer ganzen Länge von
Links zu Rechts mit Messingdrath spiralförmig;
so umwickelt, dafs dieser unter ihr von uns ab,
über ihr gegen uns zugeführt wird, hierauf eine
nichtmagnetische Stahlnadel in die Glasröhre steckt,
und sodann den Drath entweder in die galvani-
seheKette bringt, oder mit der Elektrisirmaschine
in Verbindung setzt, so dafs die positive Elektricität
auf das eine, die negative auf das andre Ende
des Dratlis einwürkt l so wird jene Nadel dadurch
magnetisch, und zwar hat sie ihren Nordpol an
dein ''Ende, wo die negative Elektricität auf sie
einwürkte,, ihren Südpol da, wo die positive Elektricität
mit ihr in Conflict kam»
58 Versuch» Wenn man umgekehrt wickele
also den Drath über der Glasröhre von uns ab,
unter ihr gegen uns führt, so wird umgekehrt
die in die Glasröhre gebrachte Stahluadel an dem.
Ende nach dem positiven Pole der Elektricität zu
nordmagnetish, gegen den negativen Pol hin süd-
magnetisch»