terie ein solcher eigentümlicher Canal sich bilden
sollte, streitet „gegen die Analogie,
3. Rückenmarkstrahlung.
Der Rückenmarksfaden theiit sich endlich zu
unterst in drey Fäden, wovon die beyden äusseru
divergirend vom innern, mittlern abweichen. Weiteres
habe ich bis jetzt nicht sehen können* Wo
aber dem Reiche der Sinne seine Gränze gesteckt
ist, fängt das Gebiet der Vermuthung an.
Ich vermute also, dass, das Rückenmark in
dem Faden, nachdem es seitliche Schwanzwirbelnerven
gegeben hat, endlich in letzte Schwanzwirbelnerven
ausläuft, welche als ein ausgespbnnenes
Ende vom Rückenmarke gerade abwärts laufen und
am Ende des Schwanzbeins sich ausbreiten. Ich
habe hiezu folgende Grunde:
I) Der mittlere Theil des Fadens, von welchem
kein seitliches Nervenpaar mehr abgeht, enthält
deutlich graue Substanz, und ist offenbares Rückenmark,
Nun wissen wir, dass die Impulse zur Bewegung
vom Gehirne durch das Rückenmark abwärts
auf dessen Nerven , ädie Impulse zur Empfindung
dagegen von den Nerven durch das Rückenmark,
aufwärts zum Gehirne sieh fortpflanzen. Wenn
also der fadenförmige Theil des Rückenmarks nicht
ganz müssig und schlechthin überley seyn soll, so
muss er, wo er kein seitliches Nervenpaar mehr abschickt,
in gerade herablaufende Nerven sich auf-
lösen. Lässt es sich aber wohl denken, dass diese Substanz
ohne alle Bedeutung erlösche, dass sie aufhöre,
oline durch Nerven mit einem Gebilde in sensible
Beziehung zu treten, dass ein Centrales (graue Substanz
des Rückenmarks) vorhanden sey Ohne ein
Peripherisches (Nerven)?
2) Wie ich schon oben erwähnte, sah ich in
dem einten Falle (bey einem alten Manne) den
Rückenmarksfaden über zwey Zoll' unter dem Ursprünge
des letzten BeckenwirbelnerVen eine gan-
gliöse Anschwellung bilden, dergleichen den Ursprung
von Nerven zu bezeichnen pflegt.
%) Der untre Theil des Rückenmarksfadens
verhält sich ganz wie ein andrer Rückenmarksnerve,
indem er die fibröse Hülle des Rückenmarks durchbohrt,
und von derselben für seinen .weitern Verlauf
eine eigentümliche Scheide erhält. Wenn
man nämlich diese Hülle vorsichtig von oben an
durch ihre untre Spitze ;bis in den von dieser aus
in der Mittellinie absteigenden walzenförmigen
Theil senkrecht spaltet, so sieht man deutlich, dass
letztrer noch die Forsetzung des Rückenmarksfaden
enthält,
4) Wir sehen am Rückenmarke ein Streben,
seine untern Nerven-(im Rossschweife) immer mehr
parallel mit ihm selbst abzuschicken. Die vermutlichen
obern Schwan zwirbelnerven, die, an den
Rückenmarkfaden geheftet, herablaufen, sind zu
solcher Parallelität würklith gelangt. Nicht unwahrscheinlich
ist es, dass dies Streben damit sich
schliesst, dass' die letzten Nerven in gsnz gleicher
Richtung mit *dem Rückenmarke von diesem aus«
geh en*
5) Würklich scheint es allgemeiner Typus im
Nervensysteme zu seyu, dass das untre Ende desselben
in strafilig auslaufende Nerven übergeht. Wie