schein kommen, so sieht man, wie im Verlauf«*
Xiach unten die zu beyden Seiten des vordem Mit—
teleinschnitts liegenden Schichten weisser Substanz
sich zuspitzen und endlich ganz aufhören, so dass
nun die beyden vordem Strange nicht mehr von
©inandei getrennt sind, sondern nach unten verschmelzen,
. ‘
Führt man einen ähnlichen Schnitt an der hintern
Fläche des Rückenmarks,’ so sieht man, dass
das hintre Paar der grauen Stränge unten ebenfalls
in einen einzigen Strang zusammen, tritt*
Wenn ich diese Vereinigung der Strange des
vordem, wie des hintern Paars bey Menschen und
Säugthieren immer gleich deutlich erkannt habe,
so will ich es gegenwärtig noch nicht als etwas
ganz Ausgemachtes behaupten, dass' auf gleiche
Weise der Vordre und hintre Strang eines auf derselben
Seite liegenden Paars sich mit einander
vereinigen. Denn beyrn Abschneiden der oberflächlichen
Schicht weisser Substanz von einer
Seitenfläche des Rückenmarks glaube ich zwar,
mehrmals diese Vereinigung ganz bestimmt gesehen
zu haben, so dass also alle vier grauen Stränge
unten m einen einzigen Strang zusammen zu
treten schienen; allein in dem einen Falle sah ich
den hintern Strang zugespitzt sich endigen,
ohne mit dem weiter herab laufenden vordem
sich zu verbinden. Indess kann hier ein Irrthum
zum Grunde liegen* Denn die Stränge überhaupt
weichen nach unten von der Oberfläche ab, indem
sie theils schmäler und dünner werden, theils
mehr nach der Mittellinie sieh lenken. Das vor«
ehe Paar aber, welches überhaupt stärker ist,
bleibt auch unten breiter, als das hintre, so dass
ein etwas zu seichter Seitenschnitt das wahre Ende
des hintern Stranges nicht zeigt, sondern das
vordre Paar den ganzen untern Theil des Rückenmarks
allein zu bilden scheint.
Gewiss ist es, dafs die Vereinigung des vordem
Paars im Zapfen erfolgt, und dieser dadurch eben
Seine Gestalt erhält. Dafs die hintern Stränge bis
in den Zapfen herab reichen und hier erst unter
einander und vielleicht mit den vordem zusammen
fliessev, will ich noch nicht behaupten, wiewohl
ich dazu geneigt bin* Carus sagt zwar, +)
sie hören untet dein Ursqrunge des untersten
Recken wirbelnerven plötzlich auf, und dadurch eben
entstehe daselbst eine' Einschnürung des Rückenmarks.
Allein die Einschnürung kann unmöglich
diese Bedeutung haben, da sie sich auch an der
vordem Fläche findet*
Uebrigens bat der Zapfen zuweilen noch Inder
Mitte seiner Länge eine flache Einschnürung, oder
vielmehr eine wellenförmige Oberfläche so dafs
dann die von Huber ++) zuerst beobachteten
zwey Knötchen zum Vorschein kommen, wie es
auch G all und S purz h eim abbilden* T++) Wiewohl
sich dieseAbtheilung nicht immer deutlich zeigt,
L) Cams Versuch einer Darstellung des Nervensystems.,
S. 264,'
t f ) Iluber de medulla spinali. Gotting. ï£39* P* *9®
tt+ ) A nafomie et Physiologie du système nerveuxv
Par Gail et Spurzheim. Planche II Fig. Hl a, b.