an ihrem freyen Rande befindlichen knorpligen
Streifen verdanken, schnellen sie, nachdem sie
durch einen vom Herzen aus wirkenden Druck
an die Arterienwände gedrängt waren, wieder zurück
und schliefsen die Höhlung* Sie machen
daher nicht blofs eine Einsprüzzung des Herzens
von den Arterien aus unmöglich, sondern entfalten
sich selbst in der durch die Herzkammer
in die Arterien gesprüzten Wachsmasse, Aus diesem
leztem Umstande, den ich immer beobachtet
habe, wenn ich einen vom Herzen aus einge-
sprüzten Arterienstamm untersuchte, geht hervor,
dafs diese Klappen nicht erst durch eine rückströ-
xnende Blut welle entfaltet werden, sondern durch
eigne Federkraft einer solchen rückgängigen Bewegung
zuvorkommen*
Ganz anders ist es mit der Klappe des venösen
Einganges der Kammer. Mei b om behauptete
zwar, dafs man durch den arteriösen
Ausgang der Kammer nicht in den Venensack blasen
köune*), und Ha l l er sagte, das durch die
Lungenarterie eingesprüzte Wachs pflege nicht in
den Venensack zu dringen**). Mir ist es aber
immer ohne sonderlichen Widerstand gelungen,
nach Zerstörung der halbmondförmigen Klappen
von den Arterien aus die ganzen Venensäcke zu
füllen, und ich mufs daraus folgern, dafs die
ßchliefsung der venösen Kammerklappen im Leichname
nicht vollständig ist, also nicht auf einQm
'■ ') Haileri' D iss. anatom. Tom II. p. 7Q.
Haileri elemepta physiologiae Tom I. p. 405.
Ü
rein mechanischen Verhältnifse, sondern auf einem
lebendigen, d* h. unmittelbar durch Muskel-
thätigkeit gegebenen Mechanismus beruht. Eine
Bestätigung dieses Sazzes finde ich in einer Beob-
acütung Hal lers: wenn er die Herzkammer einer
Kazze von aufsen zusammendrückte, so strömte
das Blut zurück und füllte die Herzohren an )*,
Denn es scheint hieraus zu folgen, dafs die Schlie-
fsung der Klappe nicht durch äufsern Druck, als
eine rein mechanische Würkung, sondern nur
durch innre Lcbensthätigkeit erfolgt, indem bey-
gehöriger Wirksamkeit des Herzens nie die Ohren
desselben von der Kummer ausgefüllt werden«
?♦ .
Nachdem diese Zweifel gegen die rein mechanische
Würkung der. venösen Klappen der
Kammern während der Systole .erregt sind, haben
-yvir nun zu untersuchen, ob die Zizzenmuskeln
vermöge ihrer mechanischen Verhältnisse im Stande
sind, durch lebendige Thätigkeit die Zusammenlegung
d,er Klappe zu bewürken* Zu einer richtigen
Ansicht ihres inechanischen Verhältnisses
gelangt man aber nur durch eine solche Oelfnung
der Herzkammer, wobey die ipnern Gebilde der-
selben so. viel als möglich in ihrer natürlichen
Lage bleiben. Es bedarf hierzu nur folgenden
einfachen Verfahrens, Man macht dicht unter
dem venösen Eingänge einen Querschnitt durch
die äufsere Wand der Kämmet, so dafs die Klappe
'0 Haileri epera minora Tom I. p. 149* exper. BOit