f) In I Falle (56*) wären doppelte männliche
Genitalien, in 2 Fällen (61. 63») doppelte
-weibliche; in 2 Fällen (60. 65.) waren die weiblichen
Genitalien gemeinschattlich; in 1 (57»)
Falle war der eine Rumpf weiblich, der andre
geschlechtslos; in 1 Falle (64.) sollte nach einer
zweideutigen Angabe der eine männlich, der
andre weiblich seyn; in 1 oder 2 Fällen (65. 59?)
fehlten die Geschlechtstheile ganz» Unter 9 Kinderpaaren
waren also 5 weibliche, I männliches,
I gemischtes nnd 2 geschlechtslose.
g) 4 (59* 63« öl» 56») lebten einige Tage,
l (60) 3 Monate; die/übrigen waren todt geboren.
A. Mit in e inander l a u fende n Becken.
Die doppelten Beckenknochen bilden ein gemeinschaftliches
Becken, indem die Schambeine
jedes Beckens sich nicht an einander, schliefsen,
sondern das rechte Schambein des einen Beckens
mit dem linken Schambeine des andern-die eine
Seitenwand bildet, und eben so auf der andern
Seite. Das gemeinschaftliche Becken hat also keine
Vorderwand» Der Nabel liegt in einer rhomboidalen
Aponeurose, indem die vier geraden Bauchmuskeln
beyder Rümpfe in der Nähe des Nabels
von diesem abweichen, und in Bogen zu den
seitlich gelegenen vier Schambeinen gehn» Beyde
Kreuzbeine liegen nach hinten, so dafs die Schwanzbeine
mit ihren Spitzen einander gegen über stehn.
Eben so liegen die Beine hinten und weit nach
aussen, so dafs sie in rechten Winkeln von ihren
Rümpfen abweichen; die Hüftbeine sind nämlich
nach hinten lind aussen gedrängt, da jedes Becken
seine Symphysis verlören und sich von vorne geöffnet
hat» Man bemerkt übrigens bey dieser
Misbildung die Neigung, sich an der einen Seite
vollständiger zu entwickeln: nämlich in 2 Fällen
(56. 57.) hatte der gemeinschaftliche Nabelstrang
nur 3 Arterien, fehlte also dem einen Rumpfe
die Nabelarterie der einen Seite; auch waren m
einem Falle ( 57-) die Harnleiter der linken Nieren
monströs; in einem dritten unstreitig hierher
gehörigen Falle (66*) waren die Beine der
einen Seite schwächer entwickelt, als die der ändern;
und in einem vierten Falle (850 auf
der einen Seite nur ein Bein»
56. Knaben 1706 i» Paris geboren, waren sehr
lebhaft nnd lebten 8 Tage; der stärkere starb
4 Stunden früher. Die beyden engen Därme
gingen in einen gemeinschaftlichen weitenDarm
über, der sich mit enger IVTündung in die Harnblase
endigte; diese bestand aus zwey Abtheilungen,
war sehr musculös, nahm 4 Harnleiter
und 4 Sameng'änge auf, und schickte sehr
weite Harnröhren zu den beyden an der Mittellinie
neben einander quer liegenden Zeu-
gungssfLiedern, durch welche Harn mit Koth _
abging. Uebrigens waren 4 Hoden, drey Nabelarterien
und zwey Nabelvenen vorhanden.
Duverney in mem. de l’acad. de Paris. 1706
p. 418«
. 57. Ein Mädchen mit einem geschlechtslosen Kinde
im untern Theile des Beckens vereint. Inder
gemeinschaftlichen Bauchhöhle fand man 1 Leber,
1 Gallenblase, 1 weiten Darm, der durch