Darm* im Stör verbunden mit den weit abste*
henden Windungen des Spiralblattes macht, dafs
der nicht angeheftete Rand desselben, nicht von
der Mitte-abgezogen, gerade in einer Säule verläuft,
dagegen er nach den Abbildungen in
* Ha y cn auch Windungen, denen des angehefteten
Randes concentrisch bildet,
Die Beschreibung der sehr vielfach gespaL
tenen Leber und ihrer Gallenblase übergehe ich,
um mich an das Pankreas zu wenden. Es ist
ein sehr gewöhnlicher Ausspruch der vergleichenden
Anatomen, die Stelle de$ Pankreas werde in
den Fischen durch die Pförtneranhänge vertreten,
und im S tör finde sich zuerst diese Drüse»
Man kann aber leicht Zweifel über die Bedeutung
der Blinddärmchen am Pförtner haben, so
lange man nicht den Bau der Bauchspeicheldrüse
unsers Fisches kennt, deren Beschreibung im
C u vi er ) mir bisher unverständlich war, Aeusser-
lich eescheint sie als eine eiförmige, etwas platt
gedrückte, grauröthliche Masse, mit höckriger
Oberfläche, so dafs sie das Äns'ehn hat, als ob
sie sich in Läppchen auflÖsen liesse. Die innere
Untersuchung zeigt hingegen, dafs sie aus einer
Menge dicht zusammengedrängter und mehrfach
verzweigter Pförtneranhänge," in eine eigene Haut
eingeschlossen, bestehe. Der Boden der letzten
Verzweigungen bildet die Höcker der Oberfläche.
Die Haut, die alle Höhlungen auskleidet, ist ein©
ununterbrochene Fortseszupg der Schleimheit des
Darmkanals, und bis in die letzten Endigungen
*) Vorles. über v* Anat. Bd. III. $24,
mit dem Netzgewebe versehen. So *eigt der
Stör deutlich wie das Pankreas in der Thierreihe
Sich bildet. Man denke sich den Darm mjt allen
seinen Häuten an einer Steile hervorgetrieben,
(sein Uebergang in die weite Höhlung des Nebenorgans
ist so allmählig, dafs man von Innen
betrachtend nicht einmal angeben kann, wo dieses
anfängt) die Hervortreibung wieder in meh*
rere Aeste und so weiter verzweigt, so hat man
eine Ansicht davon und vermehrte Vertheilung
und Verengerung der Gänge führt von dom Panr
kreas des Störs zu dem der Säugthiere hinauf*
Aüf eben die Weise wird die Leber, als erste
Hülfsdrüse sich bilden müssen und im Grunde
beruht die Frage, ob die Anhänge am Darmkanal
der Ap h r o d i t e , der Ast e r i a s u, s* w* für
Blinddärme oder für Leber zu halten-seyen, auf
einem Wortstreit* Für diese Thiere seihst können
sie immerhin nur ak Verlängerungen des Darms
wirken z. B. Speisebrei aüfnehmen, und doch
der Bedeutung nach der erste Anfang einer aus
dem Darmkanal sich ausbildenden Drüse (Leber)
•seyn. So ist in dem Pankreas des St ö r s die
Darmhaut so wenig verändert, dafs ich sein Se-
cretum nicht vom Darmschleim zu unterscheiden
vermochte. Seine Einmündung ist ferner eine so
weite Höhlung (sie kann das erste Glied des Daumens
fassen) dafs leicht Speisebrei bis dahin eintre-
ten kann. In einem St ö r , der lange gehungert
hatte, waren die Gänge von eingetretener Galle
gelb gefärbt. Wer dieses Organ gesehn und mit
den Blinddärmchen anderer Fische verglichen hat,