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differenter Körper in Flächen; sie geht aus einem
schon gegebenen Gegensätze hervor, setzt eine
schon bestehende Mannichfaltigkeit voraus. Der
Magnetismus hingegen ist das Auseinanderweichen
der Kraft eines einigen Körpers in polarische Gegensätze;
er ist die Entzweiung eines Körpers in
sich: was in diesem gebunden, blofs als Möglichkeit
.''.als Indifferenz enthalten war, tritt nun als
Thädges in entgegengesetzten Richtungen hervor;
der Magnetismus ist die erwachende Mannigfaltigkeit
« Alle Naturthätigkeit, alle Entwicklung beginnt
mit einer dem Magnetismus entsprechenden
Scheidung des Indifferenten, Chaotischen; sie
setzt sich fort oder erhält sich durch die Wechsel-
würkung der so entstandenen Gegensätze, welche
aher selbst wieder unaufhörlich neue Gegensätze
weckt. Der Magnetismus ist also das Einfachere,
Frühere, das erste Erwachen zur Thätigkeit, zum
Leben« *Die Electricität ist das Vielfachere, Spätere,
welches über das einfache Gegensetzen hinausgeht,
aber selbst das Gegenselzen in sich
schliefst: sie ist das Quadrat des Magnetismus«
Wollen wir die Körperlichkeit in sinnlichen Bildern
construiren, so erkennen wir den Punct
als das Uranfängliche, Chaotische an« Das Erste,
was sich aus diesem entwickeln kann , ist das
Verlängern des Punctes, oder das Fortstreben in
einer Richtung, oder die Spaltung in zwei getrennte
Puncte: die Dimension der Länge, und
die ihr entsprechende Linie« Das Zweite ist eine
Ausbreitung nach den Seiten: die Dimension der
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Breite und die ihr entsprechender Flache« Die
Fläche ist etwas Andres als die Linie» aber schliefst
diese in sich, setzt sie voraus, ist eben ihr Quadrat,
Nun zeigt sich der, Magnetismus in seiner
Erweckung, wie in seiner Würkung, als Linearkraft,
die Elektricität dagegen als Flächenkräft,
Beide müssen sich also, zu einander verhalten,
wie Linie und Fläche; folglich mpfs die Elektricität
das Quadrat des Magnetismus seyn, mithin,
hei ihrer darüber hinausgehenden Würksämkeit
doch magnetische Kraft in. sich schliefsen.- 2) Dafs
dieses Ergebnifs des Kaisonnements mit der Würk-
lichkeit überein stimmt, geht ■ ■ nun aus obigen (39,
40) Versuchen hervor. Die Magnetnadel zeigt
am Elektrometer keine Spur von Elektricität:
aber' die Elektricität in der geschlossenen Kette
verhält sich magnetisch gegen die Nadel,
XIV. Verfolgen wir nun, 1) die von empirischen
Thatsachen ausgehende Speculation oder
das Raisonnenient weiter» so bestimmen wir a
priori, dafs die magnetische Kraft der Elektricität
in ihrer Richtung sich , mit der des einfachen Magnetismus
kreuzen mufs, denn die Elektricität
würkt in die Breite, der Magnetismus in di©
Länge» 2) Diese kreuzende «Richtung zeigt sich
nun in obigen (39, 4®) Versuchen» da an dem
longitudinalen Leiter nicht, wie beim Magnetismus,
an beiden Endpuncten» sondern an beiden
Seitenflächen die magnetische Kraft hervor-
tritt» Precht ! hat den Geist des Elektr0magn ©>-‘