fässchen von 4 Zoll Länge und darüber, deren
Durchmesser dabei doch fast ganz gleichbleibt.
Es scheint demnach die Vene viel weniger
Blut zu ihrer Ernährung zu bedürfen als die
Arterie.
8. Die in die mittlere Haut der Arterien eindringenden
Gefässzweigchen folgen in derselben
der Richtung der Fasern.
Hier muss ich der bisherigen Annahme, dass
die Vasa vasorum auch in dieser Haut der Artei
ien eine baumförmige Ausbreitung zeigen,
widersprechen, welche Annahme mir darauf zu
beruhen scheint, dass bei der Untersuchung die
zellige Haut der Arterie nicht vollkommen entfernt
Avorden. Wenn man die äussere Arterienhaut
ganz entfernt, so gehen die früher
wahrgenommenen Bäumchen ganz verloren, und
es bleiben nur einzelne Zweige derselben übrig;
diese nun sieht man zwischen die Fasern der
mittleren Arterienhaut eindringen und mit ihnen
in horizontaler Richtung um die Arterie
herum gehen. Es sind diese Zweigehen aber
im Allgemeinen nur sparsam vertheilt, und nur
selten gehen sie unter einander Anastomosen
ein. D ass sich dieselben, wie Bichat angiebt,
zwischen den einzelnen concentrischen Schichten
der Faserhaut besonders ausbreiteten , habe
ich nicht wahrgenommen.
An den Venen findet man durchaus keine
ähnlichen Gefässzweigchen, was man leicht erkennt,
Avenn man eine aufgeschnittene und ausgespannte
Vene im getrockneten Zustande, wonach
sie vollkommen durchsichtig wird, betrachtet.
9. In die innerste Haut der Arterien und Venen
scheint kein ernährendes Gefässchen zu
dringen.
Wie alle négative Behauptungen , so scheint
mir auch diese nicht über allen ZAveifel erhaben.
Es ist mir, so oft ich die innerste Haut
von einer Arterie oder Vfene abzog, und sie gegen
das Licht betrachtete, allerdings nie gelungen
ein Gefässchen in ihr zu entdecken; dass
aber die feinsten arteriösen Gefäss-Zweigehen
und namentlich auch jene den Venen eigen-
thümlichen feinen A'enösen Gefässchen dicht auf
ihr hinlaufen, lehrt der Augenschein.