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Dri t t e r Schädelwirbel .
Die auf einer frühem Entwicklungsstufe be-
merklicbe Knorpelschicht zwischen dem hintern
und vordem Keilbeinkörper, und die eigene Keilbeinspalte
(fissura speno - sphenoidea) t bezeichnen
die hintre Gränze dss dritten Wirbels*
Der Körper hat auf seiner obern Fläche
eine hintre abhängige Abtheilüng für das Chias-
ma, und eine vordre, ebene für den innern Theii
der Grundfläche des vordem Lappens des grofsen
Hirns* Anfänglich dicht, wie jeder andre Körper,
höhlt er sich allmählig aus, setzt sich mit
der Nasenhöhle in Verbindung, und schickt, als
vordem Dornfortsatz, den Keilbeinstachel nach
vorne und unten. Seine untre Fläche bezeichnet
den Uebergang des Rachens in die Nasenhöhle.
Der kleine Flügel ist sein Querfortsatz. Mit
der einen Wurzel geht er vom vordem Theile
des Köpers aus, mit der andern von dem hinfern,
der das Chiasma trägt. Gleich andern Querfortsätzen
hat er schräge Rinnen für Gefäfse und
Nerven: vorne eine für den Sehnerven, hinten
eine für die Carotis* Zwischen seinen Wurzeln
bildet sich sein Wirbelloch zum Durchgänge des
Sehnerven und der Augenarterie. Nach aussen
geht er in ein dünnes Blatt aus, welches sich
endlich zuspitzt und ein wenig weiter, als die
Kehlspitze und Keilbeinspitze seitlich hervorragt.
Aber von hier aus nach vorne liegen noch
mehrere Knochen, welche ein eigentümliches
Sinnesorgan begränzen, und wir werden geneigt,
hier eitlen Wirbel zu suchen* Wir fragen zuerst
nach dem Körper desselben* Ist es das Pflugschaarbein?
oder die senkrechte Platte des Siebbeins
? Dies streitet gegen alle Analogie und
verwirrt alle Begriffe von Schädelwirbeln: eine
Platte, welche gar nichc im Bereiche der Schädelhöhle
liegt, und mit keinem Theile des Gehirns
in Berührung tritt, sondern einzig in die einge-
weidige Höhle als Scheidewand sich einsenkt, kann
kein Wirbelkörper, sondern mufs ein vordrer Dornfortsatz
seyn. Beinahe eben so wenig können
wir in dieser Beziehung an den Hahnenkamm
denken, denn er trägt keinen Hirntheil, sondern
erstreckt sich blofä „dahiii, wo eben kein Gehirn
isl;; er a^s Scheidewand zwischen die Hemisphären
, und ist nichts andres, denn ein inwendiger
Dornfortsatz, der dem innern Hinterhauptssta*?
chel entspricht und gewissemiaafsen die vordre
Wurzel der Sichel darstellt.
Wenn wir oben und unten keinen Körper
finden, so mufs er dazwischen stecken* Also die
in der Mittellinie der Siebplatte, unter dem Hahnenkamm.
und über der senkrechten Platte lie-*
gende Knochensubstanz mufs der Körper seyn.
Wir wollen an die winzige Beschaffenheit dieses
Körperchens, welches beinahe in einer mathematischen
Linie aufgehen möchte, uns vor der
Hand nicht stofsen, denn es bieten sich sogleich
daran zu knüpfende Analogieën an. Die Siebplatte
geht von dem Körper seitlich aus, als
Querfortsatz, x Sie hat ihre Wirbellöcher zum