der obern Schuppe des Hinterhauptsbeins, we’che
die obre Decke und die Hinterwand der Schädelhöhle
hier abgeben. Die obre Schuppe des Hin-
tei hauptsbeins ist anfänglich ein eigener, von der
untern Schuppe getrennter Knochen, schiebt sich
wie ein Zwickel zwischen den Scheitelbeinen ein,
und nimmt die Spitzen der Hinterlappen des grossen
Hirns auf, gehört also offenbar zum zweiten
Wirbel.
Ein eigentlicher Dornfortsatz ist hier gänzlich
erloschen: die Masse des Gehirns ist hier zu
mächtig, als dafs die Knochen üUr die Mittellinie
hei über reichen und noch daselbst verdichtet
anschwellen könnten, vielmehr trennt die Pfeil-
fiath die beiden Scheitelbeine, wie eine aufge-
pla.zte Fruchthülle. Auch der inwendige Dorn-
forisatz, die obere innre Hinterhauptsleiste, hört
bald auf, während dagegen die der Duplizität
des Gehirns entsprechende, Sichel hier ihre größte
Höhe erreicht.
Als Eigentümlichkeit dieses Wirbels bemerken
wir i ) dafs er die Mitte des Schädels einnimmt,
höher liegt, als der erste, und niedriger
als der dritte Wirbel; dafs er nicht so weit nach
vorne reicht, als dieser, aber jenen nach hinten
noch überragt; dafs er an Länge, Breite und Höhe
die beiden andern übertrifft, und die gröfste
Masse des Gehirns, namentlich den Stamm des
grofsen Hirns mit seinen Ganglien und Lappen,
und mit den obern, untern und hintern Lappen,
birgt; 2) dafs er aus dein hintern Theile des.
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Keilbeins, und den Theilen des Schläfebeins und
Hinterhauptsbeins, die nicht zum ersten Wirbel
gehören, besteht, und dafs der Unterkiefer sich an
ihn anschliefst; 5) dafs er erstlich der Eustachisehe
Röhre, so wie Muskeln des äussern Ohrs
und der Trommelhöhle ihre Befestigungspuncte
gewährt; zweitens den gröfsern Theil der äussern
Wand der Augenhöhle bildet; drittens eine Nebenhöhle
des Geruchs in seinen Körper aufnimmt;
viertens aber den untern Theil der Mundhöhle,
die hintern Seitentheile des Gaumens, die
vordre Decke des Rachens, sp wie seine seitlichen
Uebergänge iü die Nasenhöhle, und die
Schläfengrube bildet, dabei Muskeln zur Bewegung
des Speiseröhrenkopfs, des Gaumensegels
und der Unterlippe, so wie sämmtliche Kaumuskeln
befestigt; dafs er folglich mit allen vier
Kopfsinnen in Beziehung steht, vorzüglich aber
den Organen des Kauens, Schmeckens und Sehlingens
zugewendet ist; 4) dafs er durch die zu ihm
gehörige Felsenkeilbeinspalte der Carotis und dem
sympathischen Nerven den Zutritt zum Gehirne
gestattet; 5) dafs; er durch seine Wirbellöcher
Nerven zum Antlitz, zu der Nase, dem Auge,
dem Ohre, dem Munde, der Zunge, dem
Gaumen, den Zähnen und den Speicheldrüsen
sendet. Ein weiter Bereich, Allseitigkeit der Beziehungen
und Umfassung des Indifferenzpunc-
tes scheint durch diese Merkmale ausgedrückt zu
seyn.
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