— 5 i ~
vor, als der Querfortsatz* Ungefähr im vierten
Jahre verwächst es mit demselben, doch kommt es
zuweilen auch noch sqäterhin voi\
Dieses Knöchelchen * welches als Halsrippe
bezeichnet wird, ist ein Mittelding ' zwischen
Querfortsatz und Rippe* Für die blofse vordre
Wurzel kann es nicht angesehen werden, denn die
Kerne der vordem Wurzel sind schon vorher
als innrer und äusserer Höcker gebildet* und die
Halsrippe erzeugt sich nicht sowohl als Ergänzen«
des zwischen beiden* sondern vielmehr vor ih«
nen, und ragt seitlich über das äussere derselben
hinaus. Für eine eigentliche Rippe können wii
es auch nicht erklären, da es vom Querfortsatze
zu wenig sich entfernt und mit dem Körper
nicht zusammenhängt* Auf der andern Seite
zeigt es sich doch als integrirender Theil des
Querfortsatzes * indem es völlig mit ihm verwächst.
Und wiederum ist es ganz rippenartig
gestaltet* und entspricht namentlich dem hintern
Theile der Rippe, welcher Kopf, Hals und Hocker
in sich begreift* Am deutlichsten wird mir diefs
am Gerippe eines neugebornen Kindes, welches
Ke l ch (Beiträge zur patheologischen Anatomie
S. i 8 - 32.) in andern Beziehungen beschrieben
hat* Die Eingeweide des Unterleibs waren auf
die linke Seite gedrängt und aus ihrer Höhle
bruchartig hervorgetreten. Die Wirbelsäule ist
auf die rechte Seite stark herübergebogen; die
rechten Rippen sind dadurch zusammengedrängt
and dünn; die linken hingegen auseinandergetrieben
und
und breit* Damit stimmt nun die Éildung der
Halsrippe völlig überein j sie fehlt auf der rechten
Seite gänzlich, und ist dagegen auf der linken
Seite ungewöhnlich stark entwickelt, gegen fünf
Linien lang, am äusserrt Ende gegen zwei Linien
breit, und dabei weit herab geglitten* so dafs sie
vor dem Querfortsatze des ersten Brustwirbels
liegt, während das WirbellOch des siebenten Halswirbels
seinen Schlufs blofs voni knorpligen Riegel
bekommt. —- Fassen wir dies Alles zusammen,
so erkennen wir die Halsrippe als die beginnende
Wiederholung eines Querfortsatzes* öder
als den Keim einer eirtgeweidigeh Verlängerung
an, welcher sich noch nicht als Selbstständiges
vom Querfortsatze los gerungen hat* daher die
Eigenschaften beider Theilë in sich vereint, und
somit auch die wesentliche Identität beider be->
weiset. Um diesen Charakter einigermaafsen aus-
r zudrücken, wollen wir dafür den Gattungsnamen:
secundarer oder eingeweidiger Qüerförtsatz äuF-
stellen.
Das Felsenzitzenbein gehört nun zu dieser
Gattung, denn es trägt die wesentlichen Merk-
male der Halsrippè an sich. Gleich dieser ist e3
mit dem Körper nür durch Knorpelrüasse verbunden,
legt sich an die vordre Wurzel des Querfortsatzes
(den Hügel für das verlängerte Mark)
an, geht vor demselben nach aussen* schliefst sich
an sein Ende (die Kehlspitze) wieder an* und ravt
über dasselbe als Zitzenfortsatz nach aussen.
Halsrippe und Felsenzitzenbein haben eigenthüm.