Muskelfasern, sondern ziehen sich längst
den muskelreichsten Stellen so hin, dass
sie ihre Aeste und Zweige bequem nach
allen Theilen des Herzens ausschicken
können.
6. Die Aste dieser Stämme folgen, bevor sie
noch in die Substanz des Herzens einfofehen,
schon im Allgemeinen einer Richtung,
welche in der Musculatur des
T h e ils , für den sie bestimmt sind, vorherrschend
ist.
7. Die auf der Oberfläche des Herzens dicht
unter dem Perikardialiiberzuge Verlaufenden
feineren Gefässzweige breiten sich
haumförmig in dem daselbst liegenden
Zellgewebe aus, und lassen dabei keine
bestimmte Richtung erkennen^
8. Die in die Substanz des Herzens selbst eindringenden
Gefäss-Zweigehen und Reiser
folgen der Faserung der Muskeln, und erscheinen
daher an den musculösen Wandungen
und der Scheidewand der Ventrikel
als parallel neben den Muskelfasern
verlaufende, oft mit einander anastomosi-
rende Fäden.
9. Die innere Oberfläche des Herzens ist
um vieles ärmer an Blutgefässen als
die äussere, und in die innerste Membran
desselben scheinen gar keine Gefässe
einzudringen.
Was hier von den eigenthümlichen Gefässen
des Herzens gesagt ist, wird auch von den ernährenden
Blut- und Puls-Adern anderer Gefässe
gelten, nur mit einigen Modificationen,
welche durch den Unterschied im Baue des Herzens
von dem der übrigen Blutgefässe bedingt
werden.
D er Hauptunterschied des Herzens von andern
Gefässen, dass nämlich an ihm ein durch
grosse Öffnungen bewirkter unmittelbarer Übergang
aus dem venösen in den arteriösen Theil
statt findet, während andere neben einander gelagerte
Arterien und Venen nur mittelbar durch
das Haargefäss - System mit einander in Zusammenhang
stehen, wird keinen Unterschied in
dem Verhalten der ernährenden Gefässe beider
Theile veranlassen. Wichtiger dagegen erscheint
für unsern Gegenstand der Umstand,
«lass die Wandungen des Herzens von , zum
Theil sehr starken, Muskeln gebildet werden,
während wir die mittlere Haut der Arterien
nicht unbedingt als museulöser Natur anerkennen,
und an den Venen nur noch schwächere
und ihrer Natur nach noch weniger er-
forschte Fasern wahrnehmen. Die Zirkelfasern,
welche die mittlere Arterienhaut bilden,