ln diesem Sinne fuge ich dem vorliegenden
ersten Berichte einen Beytrag
zur Morphogrmphie des Rückenmarks bey,
und übergebe ihn der Früfung verdienter
Bearbeiter der organischen Gestaltungslehre
, als einen Vorläufer meines Werks
„ vom Baue und vBeben des Gehirns»u
Auch bei dieser Mittheilung freue ich
mich, in einer Zeit zu leben, wo nicht
allein die einzelnen Kenntnisse der lebendigen
Gestaltung so bedeutend wachsen,
sondern auch die Masse derselben immer
mehr vom Geiste beherrscht wird* Denn
wenn Männer, wie J* F» Meckel es wollen
und aussprechen, dass „die Zeit bald
iyganz vorüber seyn wird, wo man in der
„Anatomie nur eine geistlose Topographie
„sieht, und jeden Versuch, aus dem Be-
„ sondern zum Allgemeinen zu gelangen,
^durch die beobachtete Form das Ursächl
ic h e , welches sie zeugte, zu ergründen,
„ nur als Veranlassung zu kleinlichem
„Spotte b e n u t z t *) —r so wird das bequeme
Kopfschütteln einzelner Herren
die fortschreitende Gestaltung der Morphologie
warlieh nicht auf kalten»
- ' Bu r da ein
*) Meckels Archiv für die Physiologie JÏI. Bd, $. gc)6.
BRS&BSB*
Bericht vom Winterhalbjahre’ißir*
3 3 ie anatomische Anstalt war, nachdem die
Bauarheiten im Sommer 1816 begonnen hatten,
im Spätherbste 18*7 völlig eingerichtet, und wurde
am igten November in Gegenwart des Königlichen
Curators der Universität, Herrn Landhof-
meisters von Au e r swa ld Excellenz, der hohen
Behörden hiesiger Provinz und Stadt, und eine*
zahlreichen Versammlung aus den gebildeten
Ständen feyerlich eingeweiht. Ich sprach hierbey,
indem ich eine kurze Geschichte der anatomischen
Studien an hiesiger Universität zum Grunde legte,
von der Bedeutung dieser Anstalt für das Gemeinwesen,,
und von der Theilnahme und Unterstützung,
welche ich in dem Gemeinsinne meiner
Mitbürger zu finden erwarte» Der Prosector, Herr
Dr. v o n Baer legte seiner Rede eine Schilderung
des Lebens und der Verdienstes wamme r d am ms
zum Grunde, um zu zeigen, was warmer Eifer
und beharrliche Ausdauer in der Erforschung des
organischen Baues zu leisten vermag, und die
Vergleichung S w anime r da mm s mit Ha r v e y
und L in né gab ihmGelagenheit, über den Einfluss
der wissenschaftlichen Bildungsstufe des Zeitalters
auf die Bemühungen des einzelnen For