bey wirbellosen Thieren mit in die Länge gestrecktem
Körper durchgängig aus dem hintersten Gan-
glion Nerven hinterwärts und seitwärts ausstrahlen,
so ist dasselbe der Fall mit dem Ganglion coccy-
geum des Sympathicus bey den hohem Wirbelthie-
reK» Es ist nicht wahrscheinlich, dass'das Rückenmark
allein wie ein abgebrochner Stab, der nur
seitwärts Nerven gäbe, sich endigen sollte*
6) Eine andre Analogie glaube ich in der Fortsetzung
des Rückenmarks in das Gehirn zu finden*
Die vom'Rückenmark ausgehenden uud die Grundlage
des Gehirns bildenden Längenstrahiungen erreich
en ihr Ende zu vorderst in den Riechhügeln*
Sey es nun, dass diese, wie bey den Fischen, als
die vordersten, von den übrigen abgeschnürten
Hirnganglien, oder, wie bey den Säugthieren, als
die vordersten mit dem Uebrigen in Masse und Höhlung
stetig zusammenhängenden Hirntheile (Processus
mamillares), oder, wie beym Menschen, als
vom Gehirn abgesetzte Ganglien (Bulbi nervormn
olfactoriorum) erscheinen: das Wesentliche bleibt
immer, dass diese Theile in der Richtung des Rük-
kenmarks gerade nach vorne, oder etwas einwärts
gelenkt verlaufen, und die Riechnerven eben so gehen,
und erst am peripherischen Ende strahlig sich
ausbreiten, während die übrigen Sinnesnerven beym
Austritte aus dem Gehirne nach aussen und seitwärts
gehen.
7) Bey menschlichen Embryonen finde ich, wie
schon Me ck el an gedeutet hat+), den Rückenmarksfaden
verhältnissmässig stärker, als beym erwachsef
) Meckels Archiv für Physiologie, I, Band, 'S. 3^8. 1
WKtmmm
nen Menschen, Dies stimmt mit der starkem Ent-
Wicklung des Schwanzes bey dem Embryo überein,
Und es lässt .sich wohl annehmen, dass das vermittelnde
Glied zwischen Rückenmas ksfaden und
Schwanz in Nerven besteht, die vom untern Ende
des erstem aurn letztem gehen*
8) Um endlich auch einigermaasen einen Gewährsmann
für meine Behauptung zu haben, will
jtcjji mich nicht auf die oben erwähnten Araber, noch
auf Mondi n i und Be r eng a r berufen, welch©
hier einen unpaarigen Rückerimarksnerven annehmen,
denn ihre Untersuchungen waren wohl zu
oberflächlich, als-dass ie Gewicht haben sollten*
Selbst auf Dieme r bro eks tj Zeugmss will ich
nicht zu viel rechnen* Aber den grossen VesaZ
darf ich erwähnen, der wenigstens zweifelt, ob er
die Faden, weiche er am Schwanzbeiue australiient
sah, für Eudnerven des Rückenmark, halten soll, ft)
Endlich um auf den Grund einer Vermuthung
eine neue Veimuthung zu wagen, ist es mir nicht;
f ) Imis jnedullae spinalis, in coecygis os penetrans
unam propaginem emittit, ideo sine pari nomina-
tur, quae pumo in daos, liinc in piures surcu»
los dividitur, ad nates, anum et quosdam femoris
jnusculos excurrenies* , F e r n e l ius liunc iServum
sine pari vineuiis annumerat.“ Diemerhroeck
opera omnia, p« S > 3»
„ JJorsaiis vero nacdullae ternünus ex osse sacro
procidens, nervu. non censetur, neque in ramu-
los, q i nervorujn nomen rnerentur, cessat, quam«
quam aliquando iiiuxn iäm ex osse sacro decidentem in
impense breves surculos difiundi videxim, tune,
sacro osse quinque solnrn ossibus contörmai.0* Y«=
8a.Ui opera ormua. Tom, I, p, 37g,