belsäule und den Nieren sich hinzieht, deren An*
sicht sie verdeckt» Letztere bestehen auf jedef
Seite aus zwei Theilen* Der eine, den man den
innern nennen kann, fängt am Kopf an, hat einen
seitlichen Lappen wie gewöhnlich und liegt in der
Furche zwischen der Wirbelsäule und den Quer-»
fortsätzen* Der andere liegt mehr nach aussen
auf den Rippen, fängt weiter nach hinten an und
zieht sich grösser werdend immer mehr nach
innen, so dafs acht Zoll von der Geschlechtsöffnung
die vier Theile beider Seiten in einen dicken
Körper zusammenstossen, Die äussere und innere
Masse aber scheinen von einander verschieden»
Diese ist röther weniger deutlich in Läppchen
getheilt und mit nicht so leicht beinerklichen Aus*
führungsgängen, als jene» In diese ist die Hohl-
vene eingehüllt, die durch eine Menge Oeffhungen
die kleinen Venen aus der Niere aufnimmt, ran
jener zieht sich innerhalb des fibrösen Sackes der
Bauchhöhle, der Harnleiter herab, in den flie
weiten Ausführungsgänge, die Faserhaut durchbohrend,
zahlreich eingeh en« Pie innere Niere
nimmt von vorn nach hinten an Volumen ab, in
Zwischenräumen sich vergrössernd, so dafs stellenweise
die Hohlader durchschimmert. In ihr
finden sich weisse höckerige erbsengrosse Körper,
die in kleinen Säckchen eine Flüssigkeit von Farbe
und Consistenz der Kalkmilch enthalten, überhaupt
an die Massen in den Zwischenwirbellöchern
des Frosches erinnern, auch mit der Wirbelabtheilung
in einiger Beziehung stehen, indem sie, wenn
auch nicht in gleichen Entfernungen, doch hinter
einander liegen* wie die Ganglienkette desy
Intercosfolis maximus. Das Dunkel das noch in
der Kennfnifs der Fischnieren herrscht, läfst über
die Verschiedenheit der Funktien beider T ^ ile
nichts "bestimmen, doch möchten grade solche
Nieren in denen der ausscheidende TheiJ von dem»
die Hohlader enthaltenden getrennt zu seyn scheint,
geeignet seyn, Jacobson-s Meinung*) zu prüfen.
Sehr überraschend war es mir, dafs ich im
der ganzen Bauchhöhle des S?tqrs keinen sogenannten
Stamm des sympathischen Nerven an der
Wirbelsäule fand, Kleinheit konnte 'ihn wohl dem
Auge nicht entziehen, da er in allen Knochenfischen,
selbst in solchen, die nur wenige Zoll
messen, ganz leicht zu sehen ist. Wahrscheinlich
findet daher im S tör ein anderes als das gewöhnliche
Verhältnifs statt. Es scheint nämlich ein
Geflecht, das die ganze Niere durchzieht, alle
von der Bauchhöhle kommenden Nerven zu sammeln
Und die Stelle des Stammes im Bauche zu
vertreten. Die Pars cephalica und cervicalis ist aber
da und verbindet das Geflecht mit den Hirnnerven.
Was ich gesehen habe, um dieser Meinung
zu seyn, vyill ich zusammenstellen.
Nachdem die fibröse Haut der Bauchhöhle
zu beiden Seiten der Wirbelsäule entfernt war,
ohne den Stamm des Rumpfnerven zu zeigen, sah
ich aus der vordem Spitze der innern Nierenmasse
einen ziemlich breiten} flachen, überaus weichen
grauröthlichen Nerven hervortreten, der an der
untern Fläche des Kopfknorpels verlaufend fn jede
Kieme einen, sich wieder in sehr feine Reiser thei-
Meckels Archiv Bd. III, S. 154.