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Arterie hinlaufen, wird man dieselben auch an
den meisten Arterien, so lange dieselben in ihrer
natürlichen Lage verbleiben, gar nicht gewahr,
und bemerkt dann nur, wie in der ganzen
Ausdehnung des Gefässes von der anliegenden
Seite desselben venöse und arteriöse Gefäss-
bäumchen hervorkommen, und dasselbe zirkelförmig
umschlingen.
7. Die arteriösen und venösen Yasa vasoruin
breiten sich an der zelligen Haut der Arterien
sowol oberflächlich als auch im Innern baumförmig
aus.
Die von den der Länge nach verlaufenden
Stämmchen ahgehenden Hauptzweige,
welche wie gesagt in horizontaler Richtung
um die Arterie herum gehen, erscheinen
unter der Form von kleinen Bäumchen, und
breiten als solche ihre Aestchen über die ganze
Arterie aus, so dass diese mit einem reichen
Netz von geschlängelten Gefässchen überzogen
erscheint. Dieses Netz ist aber keinesweges
blos oberflächlich, sondern durch die ganze
Zellgewebhaut der Arterie verbreitet. Wenn
man nämlich an einer von den stärkeren Arterien
die äussere Haut schichtweise abzieht, so
gehen zwar mit der ersten Schicht jene horizontal
verlaufenden Gefässbäumchen verloren, ihre
Zweigehen bilden aber zwischen jeder ein
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gleichförmiges, nur immer schwächer werdendes
Netz, bis man auf die faserige Arterienhaut
gelangt ist. Von den die Arterie umschlingenden
Hauptzweigen geht aber nicht blos dieses
Netz für die äussere Haut der Arterie aus, sondern
es entspringen von ihnen auch die ernährenden
Gefässchen für die benachbarte Vene
und den nebenliegenden Nerven. In diesen
nehmen aber die arteriösen Gefässchen eine
ganz andere Form an, als sie auf der äusseren
Arterienhaut zeigen. Das zu dem Nerven gelangte
Gefässchen dringt in die Scheide desselben
ein, nachdem es dieser feine Zweige abgegeben
hat, geht dann, an dünnen Nerven einfach,
an stärkeren in mehrere Gefässchen ge-
theilt, zwischen den Nervenfäden und parallel
mit ihnen abwärts, wird darauf nach einer kurzen
Strecke des Verlaufs durch ein neu hinzugekommenes,
meist unter rechtem Winkel auf-
treffendes, Äderchen verstärkt, und geht dann
in derselben Richtung weiter, ohne sich dabei
besonders zu verzweigen, so dass man wol durch
den ganzen Nerven hin ein und dasselbe, in einer
geraden Linie verlaufende, aber häufig durch
neuhinzukommende Äderchen verstärkte Gefässchen
verfolgen könnte. Ähnlich ist der
Verlauf der ernährenden Pulsäderchen auf den
Venen; während dieselben aber in dem Nerven
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