Win s l ow f>, Haas# f f ) / Günthe r f f f ) ,
sechs Paar Beckenwirbelnerven annehmen, von welchen
man das sechste wohl richtiger als das
Sehwänzwirbelnervenpaar bezeichnet, wie auch
Coepmans f f f f ) bereits gethan hat, der die
•Verbreitung dieses . Paars zu dem Musculus coccy-
geus, Sphincter und Levator ani beschrieb* Damit
stimmt auch im Grunde Campe rf+ ff f) überein,
denn wenn er von zwey Paaren Schwanzwirbel-
jierven spricht, so nimmt er dagegen nur vier Paar.
Becken wir bainerven an, so dass also die Abwei- t
chung einzig auf die Namengebung sich bezieht.
Gegen den obern Rand des dritten Becken Wirbels
hinr schliefst sich die fibröse Hülle des Rückenmarks
nach unten, oder hat der Sack, welchen sie
darstellt, seinen Boden, Der Rückenmarksfaden
durchbohrt sie hier, erhält aber eine Scheide von
derselben, und geht so bekleidet weiter abwärts
im Beckenwirbelcanale, und endlich an der hintern
Fläche der Sch wanzwirbel. An dieser letzternr
Stelle bildet sich für ihn eine sehnige Fort-
setzung des JVirbelcanals, welche t^ir den Schwanz«
' .wirbelcanal nennen können. Die vordre Wand |.(
dieses Canals besteht aus einer an der hintern, Fläche
des Schwanzbeins herab laufenden Fortsetzung
der Fascia longitudinalis' postica; die hintre Wand
hingegen gehört zu den Ligamentis crurum und
f ) Winslow exposition anatomi<jue , Tome III.
298. p« 20g.
dD Haase cerebri anatome, p, 110,
d+f) Günther Nervenlehre’ S. 1^7,
dhf t) Copmans neurologia 24g,
ffiftf) Camper demonstrat. anat. path. lib. IX,' p, 8, |
Steigt vom bittersten Bogenrande des Beckenwirbelbeins
bis zum untern Schwanzbeine:herab, so
dass sie die Stelle der Wirbelbogen vertritt. Während
letztre dicht hinter der erstem liegt, so hängen
dagegen bcyde Wände in den seitlich eil Ecken stetig
zusammen, und bilden so eine vollständige
Höhle, welche mehr Breit, als tief ist, abwärts
sich verengt und in der Gegend des untern
Schwanzwi^bels sich schliesst. Der Rückenmarksfaden
legt sich an die vordre Wand des Schwanz-
wirBelcanals, oder an die Fortsetzung der Faspia
longitudinalis postica an.
Hier ist also das erlöschende Rückenmark nicht
in einen knöchernen, sondern in einen sehnigen
Canal eingescblossen, und Bey/manchen Säugthie-
ren (wie ich z. B,> beym Eleim am deutlichsten
sehe) in einer Besondern Kiiochenrinrie an der
hintern Fläche der untern SchwanzwirBel gelagert^
Damit stimmt überein, dass das unvollkommnere
Rückenmark der niedern Wirbelthiere noch nicht
in einen Vollkommen knöchernen Canal eingeschlossen
wird, oder dafs das verkrüppelte Hirn der Heini«
cepBalen nicht mit einer Schädeldecke, sondern nur
mit sehniger Hülle sich umkleidet. Eben das Da-
seyn jenes sehnigen Canals an den Schwanzwir«
Bein, der offenbar eine Fortsetzung und Nachbildung
des Wirbelsäulencanals ist, bestärkt die Ver-
muthung, dass der Rückenmarksläden auch liier an
seinem untersten Ende von der Natur des Rückenmarks
noch etwas in sich trägt, mag er auch nur
ein schwacher Nachhall desselben seyn. Dass für
eia blosses Band oder für eine unbedeutende Ar