in centraler Längenrichtung verlaufen, bilden
sie auf der Vene ein peripherisches Netz, in
welchem jedoch die Längenrichtung vorherrschend
ist. So wie nämlich die meistens dünnen
arteriösen Gefässchen die Vene erreicht
haben, gehen sie an derselben in gerader Richtung
abwärts; zugleich aber geben sie, unter
meist rechten Winkeln, gerade Zweige ab, welche
einen Theil der Peripherie der Vene umschreiben,
dann wiederum mit einer schroffen
Biegung der Länge nach gerade abwärts, also
den ersteren parallel verlaufen , darauf wieder
horizontal gehende Seitenzweige abgeben, und
so fort, bis die ganze Peripherie der Vene mit
einem meist geradlinigen, grossmaschigen Gitter
umzogen ist, welches Gitter indessen nicht
von einem einzigen, sondern von mehreren
Äderchen durch Anastomose gebildet wird.
Diese Art der Gefässverbreitung ist auf kleinen
Venen am deutlichsten zu sehen, während dieselbe
bei den grössten, wie der v. cava und por-
tarum, welche mit einer der mittleren Arterienhaut
einigermassen ähnlichen Lage von Längenfasern
versehen scheinen, mehr in die
Baumform übergeht. Jedenfalls aber lassen
sich Arterien und Venen sehr deutlich durch
die Form in der Verbreitung ihrer ernährenden
Gefässchen (die venösen haben [dieselbe Form
wie die arteriösen) von einander unterscheiden,
indem bei ersteren baumförmige Gefässchen
und ein aus geschlängelten Äderchen gebildetes
Geflecht erscheint, während bei letzteren
sich ein aus meist geradlinigen Fäden zusammengesetztes
Gitter zeigt. Dieses Gitter an
den Venen ist übrigens nicht blos oberflächlich,
sondern erscheint auch noch, wenn man
eine Schicht von der äussern Venenhaut abgeschält
hat.
Sowol bei Arterien als bei Venen erscheint
das Gefäss - Geflecht oder Gitter an den Stellen
am dichtesten, wo ein Zweig von der Arterie
oder Vene abgeht, oder wo sich diese selbst in
Äste spalten.
Sehr auffallend ist es auch, dass die an und
für sich schon dünnen arteriösen Gefässchen
auf der Vene so lange ihr ursprüngliches Volumen
behaupten. Während die baumförmigen
Zweige auf der Arterie verhältnissrnässig nur
kurz sind, indem sie sehr bald an Dicke abnehmen,
laufen die Gefässchen auf der Vene oft
sehr bedeutende Strecken weit hin, und das
ganze peripherische Gittet ist fast durch »e-
hends von gleicher Dicke. An der Oberfläche
der Venen besonders, welche keine entsprechende
Arterie neben sich haben, namentlich
an den Hautvenen, sieht man oft arteriöse Ge