die Leber und die Milz; die Lungen fehlen immer;
zuweilen die Geschlecht9theile; die Muskeln
fehlen ganz oder sind nur unvollkommen entwickelt;
Fett und Zellgewebe ist häufig. (S. Tie-
dem an ns Anatomie der kopflosen Mifsgeburten.
Landshut. i 8 i3,> 3) Der lose Kopf (13.) hing
blofs durch den Nabelstrang mit seinem Träger
zusammen: es läfst sich aber, wie Rudol phi
schon bemerkt, gar nicht denken, dafs er in solcher
Entfernung von demselben, aus dessen Na-
helarterie hervorgesprofst sey.
y) Wodurch wird aber diese Verwachsung
be d ingt? Dafs der zum Parasiten werdende
mit dem den Träger abgebenden Embryo in einem
gemeinschaftlichen Amnion eingeschlossen
ist, giebt die vorläufige Bedingung, nicht die Ursache
ab, denn auch andre, freye Zwillinge haben
zuweilen ein gemeinschaftliches Amnion;
es mufs also noch eine andre Ursache hinzutreten.
Zufällige Berührung und ein Druck, welcher
beide Embryonen gegen einander prefst,
kann nicht der Grund seyn, denn theils findet
sich in der Geschichte der Schwangerschaft fast
nie ein Umstand, welcher einen solchen Druck
bewiese, theils hat diese Mifsbildung eine Regel-
mäfsigkeit, einen organischen Charakter, welcher
einem solchen zufälligen Zusammenkleben widerspricht:
warum kommt die Verwachsung häufiger
bei Knaben, als hei Mädchen vor? warum
wächst der parasitische Rumpf nur an der vordem
Fläche, nicht am Rücken oder am Kopfe
des Trägers an? warum sitzen die parasitischen
Köpfe blofs in der Mittellinie, und nicht etwa
auch an den Schultern oder an den Hüften auf? —
Das hier zum Grunde liegende Verhältnifs werden
wir finden, wenn wir den Unterschied zwischen
den freien Acephalen und den Parasiten
auffassen. Das f reye Acepha l on hat e i nen
Nabel , der Paras i t nicht . Das Nabelgebilde
drückt die lebendige Beziehung des Embryo
zum mütterlichen Körper aus; es ist dat Vermittelnde
zwischen Jenem und demPuncte, in welchem
die Vegetation des Fruchthälters und der
Frachthüllen culrninirt, und welcher den Embryo
anzieht. Auch von freien Zwillingen ist
der Eine bisweilen ohne Nabelstrang (V o i g t e i
pathologische Anatomie III. S. 568)» aber soviel
ich weifs, lagen sie dann nicht in demselben
Amnion. Also gemeinschaftliche Fruchthülle für
zwey Embryonen und Mangel des Nabels bei
dem Einen, sind die vorbereitenden Causalmo-
inente. Das vollendende Moment aber ist wahrscheinlich
die kräftige Vitalität des mit dem Nabelstrange
versehenen Embryo, vermöge deren
dieser den nabellosen an sich zieht, welcher seiner
Seits einen lebendigen Punct sucht, fn welchem
er wurzeln kann. Statt des rein pflanzlichen,
hinfälligen Fruchtkucbens findet letztrer
einen Boden, der sich zu thierischer Individualität
und psychischer Lebendigkeit entwickelt, und
so wird er diesem einverleibt und auch des ihm
zu Theil gewordenen Schattens von Selbstständig