Söistes doch durchaus,irrig; wenn Mayer f )
*npynt, dafs sie nur dann statt fmc{e> wo der
Rückenmarksfaden nicht von der Spitze des
Rückenmarks, sondern oberhalb derselben abgehe2
denn immer ist dieser Faden nur eine Verlänge»
rung der Spitze des Zapfens.
2. Rückenmarksfaden.
Er ist der Theil, der vom Zapfen abwärts läuft,
und im Ganzen walzenförmig ist, jedoch in seinem
Verlaufe allmähjig etwas dünner wird.
Betrachtet man diesen Faden von aussen her,
so sieht man, dafs er eine Fortsetzung der Gefäss-
haut (Pia Mater ; des Rückenmarks ist, und auch
an beyden Seiten silberglänzende Flechsenfäden
hat. Aber diese Gefässhaut ist bloss die Scheide.
Denn oben ist sie so klar und durchscheinend,
dafs man schon von aussen her die graue Substanz
etwas durchsehimmern sieht. Spaltet man
aber den Faden in die Länge, so erkennt man
offenbar, dafs auf eine fast unscheinbare Lage weis-
ser Substanz zu innerst graue Substanz folgt, weh
ehe,sich aus der .Gefässhaut, wie aus ihrer Hülse
schalen o !er schaben lässt und das lang ausgesponnene
Ende der grauen Stränge des Rückenmarks
ist. Erst in der Tiefe über zwey Zoll unter dem
Ursprünge des untersten Paars BeckenwirbeÜnervem
verlieft sich die graue Substanz aHmähHg;~in dem
einen Falle sah ich sie aber auch hey ihrem En*
de an dieser Stelle eine deutliche und schon von
t) Mayer vom Gehirn und Rückmari. S. — und
Beschreibung des jn. K. VI £d. fg,
aussen her sich bemerklich machend® Anschwellung
bilden.
Wir können nun der Beantwortung der Fragef
was der Rückenmarksfaden ist, uns nähern.
Hal i , Rhases, Avi c enna und Av e r rh oe s
hielten ihn für. den untersten, unpaarigen Neryen
des Rückenmarks, Ihnen folgte Mo n d ini f )und
sein Commentator Berengar. f+)
Nachdem Carl Stephan uud Ingrassias diese
Meynung bestritten hatten, erklärte Vieus-
sens L++) den Faden Tür eine Gefässhaut, und
da späterhin Huber f+t+) üach Fern eis Vorgänge
diesfe Fortsetzung als ein Band beschrieb,
so wurde die Ansicht ziemlich allgemein, dass
der Faden zu Befestigung des Rückenmarks diene.
Damit stimmt Monro *) überein, der ihn
für den letzten Zahn des Ligamentum dentieula-
tum ansieht»
Hal ler *‘) behauptete, er sey eine voü
Gefässhaut gebildete Scheide für das zum Schwänzbeine
gehende untre Ende der Arteria spinaüs
anterior und für einen entsprechenden Venenzweig»
-Dass endlich dieser Faden Rückenmark .sey,'
scheint Galen ***) anzudeuten, und Bla«.
p) Cavpi commentaria super anatomia Mundim p. 479^
4+) Ebendaselbst p, JOO.
fr+) Vieussens neyrograpliia p. 232, -
4-H-+) Huber 1. c» p. 17.
*) Morno on the nervous system» Chap. IX. p. 28.
**) Haller clenienta physiologjiae Tom* IV. p» lyj.
***) „ Iuxta tertiae (partis coccygis) extremitatem, quod.
relic[uum est ex spinae medulla, simplex nuili^ua