V. Die Versuche (9 — 14) zeigen ferner,
dafs der Grad, in welchem eine magnetische
Kraft die Nadel bewegrf nicht übereinstimmt mit
der Entfernung, aus welcher sie auf die Nadel
würkt, oder mit andern Worten, dafs die Reizbarkeit
der Nadel gegen den Transversalmagnet
nicht in Proportion steht mit der Stärke der
Würkung, welche dieser auf sie auszuüben vermag.
Eben so wenig stimmt die Reizbarkeit der
Nadel gegen den in gleicher Ebne mit ihr liegenden,
mit der Reizbarkeit gegen den in ihrem
Meridian liegenden Transversalmagnet überein*
Das Gesetz, wovon diese Verschiedenheit abhängt,
zu erforschen, gehört nicht hierher, und bleibt
weitern Untersuchungen überlassen. Im Ganzen
läfst sich wohl annehmen, dafs die allgemeine
Kraft des Transversalmagnets mit seinem Querdurchmesser
in geradem Verhältnisse steht. Denn
die Kraft des Magnets ist gleich der Entgegensetzung
seiner Pole: diese entspricht im Ganzen
genommen ihrer räumlichen Trennung oder der
Entfernung des Einen vom Andern: diese aber
ist eben in der Breite des Transversalmagnets ausgedrückt.
In Beziehung auf die verschiednen einzelnen
Beziehungen wird aber die magnetische
Kraft auch durch die übrigen Formenverhältnisse
bestimmt, je nachdem z* B* der Transversalmagnet
ein Cylinder, oder ein Parallelipipedon, oder
eine Platte ist, und je nachdem seipe Kanten
rechtwinklich, oder scharf, oder abgerundet sind.
Wi r k u n g e n des T r a n s versa lmagne t s
bei s enk re ch te r Lage s ei ne r Polarsei ten.
Der Transversa]magnet wurde so in den Meridian
der Magnetnadel gebracht, dafs seine beiden
Polarseiten senkrecht über oder unter ihr
zu liegen kamen, oder in ihre Axe fielen. Dabei
zeigte sich nun der Erfolg verschieden, je
nachdem sein Ende A in Nord und das andre
Ende B in Süd, oder umgekehrt lag. Hier ist
also ein in der Längenaxe des Transversalmagnets
liegendes Verhältnifs würksam; da nun bei ihm
Nord und Süd in der Quer§ liegen, so müssen
in der Längenaxe Ost1 und West seyn. Uns ist
aber, wiewohl wir Nord- und Südseite aus den
Wirkungen auf die in gleicher Ebne liegende
Nadel kennen, noch nicht bekannt, welches das
Ostende, und welches das Westende ist, deshalb,
weil wir noch nicht wissen, was oben und was
unten ist. Gleichwohl bedarf ich schon zur Erzählung
der folgenden Versuche, und damit sie
wiederholt angestellt werden können, einer bestimmten
Bezeichnung der Enden. Ich mufs also
anticipirend fest setzen, dafs ich dasjenige Längenende
des Transversalmagnets, welches, bei senkrechter
Lage seiner Nordseite unmittelbar über
dem Nordpole der Nadel, diesen nach West treibt,
das Ostende ist. Darnach bezeichne ich meine
Transversalmagnete (durch verschieden farbiges
Lack, oder durch Buchstaben) mit Nord und Süd,
Ost und West. Haben wir nun diese vier Rieh