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den Eingeweiden aufzuweisen haben, welche wir
doch als ein wesentliches Merkmal der Wirbel
anerkannt haben*
Doch wozu brauchen wir auch einen eignen
Wirbel für das Felsenzitzenbein? Ist ja doch der
Querfortsatz jedes Halswirbels gespalten, mithin
doppelt. Also ist die Kehlspitze die hintre, das
Felsenzitzenbein die vordre Wurzel des Querfortsatzes
des ersten Wirbels.
Aber auch damit kommen wir nicht zum
Ziele. Denn das Felsenbein ist schon an sich als
ein doppelter Querfortsatz, denen der Halswirbel
gleich, zu erachten, da er sein Wirbelloch (den
porus acusticus) als Merkmal solcher Spaltung
aufzuweisen hat; noch deutlicher ist dies an der
Kehlspitze, welche offenbar mit zweien Wurzeln
zwischen denen das Wirbelloch (das vördre Ge*
lenkloch) übrig bleibt, vom Körper ausgeht*
Indem nun unser Elick, ein wahrhaft Analoges
suchend, an der Wirbelsäule herab gleitet
heftet er sich auf die Querfortsätze des siebenten
Halswirbels. Sie fangen ihre Bildung beim Embryo
so an , dafs sie vom Körper äüsgehen als
vordre und hintre Wurzel: die vordre Wurzel
ragt blofs als einHökerchen nach aussen; die hintre
aber setzt sich verhältnifsmäefsig eben so lang,
als späterhin, fort, und von dem Knöpfchen-an
ihrem Ende geht ein Hökerchen, als äufseres Stück
der vordem Wurzel , nach innen. Die vordre
Wurzel besteht also aus einem innern und einem
äufsern Höcker, welche beide mit der schon vollendeten
hintern Wurzel verwachsen sind. Der
Q.uerfortsatz bildet also jetzt einen nach vorne
offnen knöchernen Bogen, welcher dadurch sieh
schliefst, dafs innrer und äussrer Höcker der vordem
Wurzel durch einen knorpligen Riegel unter einander
verbunden werden. So ist es auch bei den
sechs obern Halsbeinen, und bei diesen wird die
Bildung des Querfortsatzes dadurch vollendet,
dafs innrer und äusserer t Höcker einander entge-
gegen wachsen* Anders ist es am siebenten
Halswirbel. An diesem bildet sich vor dein
knorpligen Riegel ein querliegendes längliches
Knöchelchen, welches sich vom innern Höcker
zum äussern erstreckt, vor beiden sich anlegt,
und über letztem hinaus ragt. Es erscheint im
Laufe des sechsten Monats, und ist um die 22ste
Woche gegen eine Linie lang, wird im sieben*
ten Monate gegen zwei, beim reifen Embryo
drei Linien lang und bei letzterem etwa \ Linien
breit und gegen £ Linie dick. Innen ist es etwas
schmäler, aussen etwas breiter. Beide Enden
sind kolbig angeschwollen, d^s äussere aber
mehr als das innre. Nach innen zu zu hängt
es blofs mit dem Querfortsatze, nicht mit dem
Körper zusammen, denn es ist von diesem bei
dem neugebornen Kinde anderthalb bis zwei Li*
nien entfernt, und bei seinem ersten Erscheinen
im sechsten Monate liegt es ungefähr in der
Mitte des knorpligen Riegels jedoch mehr nach
aussen zu* Nach aussen ragt es bei dem reifen
Embryo eine halbe Linie und drüber weiter her