Siche Beziehungen zu Eingeweiden, und ihre Verschiedenheit
Wurzelt in der verschiedenartigen
Wesenheit dieser. Die Halsrippe ist das Erzeug-
nifs einer vorübergehenden höhern Entwicklung
des Halses, Im. dritten Monate der Schwangerschaft
erscheinen Schilddrüse, Brustdrüse, und
Knorpel der Luftwege, und mit ihnen ein Hals,
der früher blofs als eine Kerbe die Scheidung
von Kopf und Rumpf bezeichnet hatte. Wie im
vierten Monate die Bildung jener Eingeweide
fortschreitet, entwickeln sich auch die Querfortsätze
am Halse stärker, als an andern Wirbeln,
Besonders nehmen Schilddrüse und Brustdrüse
im fünften bis siebenten! Monate zu, und erreichen
die Höhe ihrer Ausbidung, werden ver-
hältnifsmäfsig gröfser und blutreicher, mithin
lebendiger, als sie späterhin sind. Damit übereinstimmend
bekommt nun der Hals auch eine bedeutende
Länge, und durch das Aufblühen seiner
Eingeweide bildet sich der Keim einer Rippe am
untersten Halswirbel, zu dessen Höhe die Brustdrüse
ragt. Allein mit der Geburt und dem
nun beginnenden Athmen steht die Ausbildung
der Brustdrüse still, und ihre Rippen bleiben unentwickelte
Keime, die sich von der Wirbelsäule
nicht los reifsen, noch über sie hinaus wachsen
können. Wie nun vom zweiten oder dritten
Jahre an die Brustdrüse zu welken und einzuschrumpfen
beginnt, so verliert auch die Halsrippe
ihre Bedeutung, kehrt zurück zur Wirbelsäule,
von welcher sie ausgegangen war, und wird durch
Verschmelzung in den Querfortsatz aufgenom-
jnen. — Zu diesem untergeordneten und vorü-
bereilenden Leben der Brustdrüse bildet die Selbstständigkeit
und Ausdauer des Gehörsinnes einen
strengen Gegensatz* Wié in gleichem Verhältnisse
zu ihrer innern Bedeutsamkeit die Organe sich
Von dem Fremdartigen mehr scheiden und durch
dichtere Umhüllungen isoliren, sö verlangt das
Sensible Organ seine eigenthümliche feste Wandung,
und zieht Knochenmasse zü derselben zusammen,
So genügte den höhern Sinnesorganen
nicht mehr der rippenartige Knöchenbogen*
sondern die eingeweidige Verlängerung mufs sich
zur Knochenblàse unigëstalten, welche nur zum
Zutritte des Empfindlichen und des Empfindbar
ren Öeffnungen läfst. Sö nimmt der eingeweidige
Querfortsatz, das Felsenzitzenbeiri, das Gehörorgan
in sich auf, und beharret in seiner Selbstständigkeit
und Geschièdenheit vom eigentlichen
Querfortsatze des Wirbels vermöge der Bedeutung,
welche jener Sinn für das innre Leben
hat.
Nach diesen Betrachtungen bleibt uns blofs
übrig, den Schlufsstein des ersten Schädelwirbels*
1 d. i, seinen hintern Bogen zu Andern Dieser
wird aber gebildet voin Zkzenbeine* von der untern
Schuppe des Hinterhauptbeins und Vota dem
Zelte, Indem nekmlich der Wirbel in der obern
Kante cles Felsenheins * in der Scheitelzitzennath
und iri der Querleiste des Hinterhauptbeins seïnë
obre Grär.ze errei^it, schlägt sich die feste Hirn4
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