Verschmelzung der beyderseitigen eng£n Därme
sich bildete und in einen undurchbohrten After
sich endigte. Aus der rechten Niere jedes
Kindes kam ein Harnleiter, der in eine normale
Harnblase trat; die Harnröhren beyder
Blasen kamen unter den Schambeinen zusammen
und öffneten sich zwischen den Nymphen.
Aus den linken Nieren beyder Kinder kamen
weite, darmartig gewundne Harnleiter, die >in
eine gemeinschaftliche dritte Harnblase übergingen,
welche Harn mit Meconium ähnlichen
Theilen enthielt. Der Nabelstrang hatte eine
Nabelvene. Lenhossek in med. Jahrb. des
österr. Staats. VI. Bd. 2. Heft. S. 144.
58. Doppeltes Becken, die Eingeweide desselben
doppelt, aber in eine gemeinschaftliche Cloake
vereint; 3 Beine. Prochaska in Abbh. der
Böhmischen Gesellschaft d. Wiss. 1736. S. 218*
B. Ohne Be ckenknochen.
Hier scheint die Verschmelzung vorzügliche
mit darauf beruht zu haben, dafs das untere Ende
des Rumpfs keine begrenzende Knochenwand erhielt.
Wahrscheinlich war hier kein Geschlechtscharakter
entwickelt.
59. Kinder 1742 zu Zirndorf b ey Nürnberg gehören,
lebten 30 Stunden, Jedes nach einem Kopfe
zu gelegene Paar Beine bewegte sich zugleich,
gehörte also zusammen und war an einer Wirbelsäule
angeheftet. Zwischen dem rechten
Beine des einen und dem linken Beine des andern
Kindes war auf der einen Seite, eine Cloake,
auf der andern Seite eine Erhöhung mit
einer Querspalte. Da man jene für weibliche,
diese für männliche Genitalien hielt, so wurde
das eine Kind als Knabe, das andre als Mädchen
getauft. Die innern Geschlechtsorgane
wurden nicht untersucht. Hasenest in Com-
Biere* lit* Nor* 1743* p* 59»
p
C. Mi t que r g e s t e l l t en Beckep.
Die schon bey den obigen Arten bemerkte
Neigung der untern Gliedmaafsen, in einem rechten
Winkel vom Rumpfe abzuweichen, veibun-
den mit der ebenfalls dort schon bemerkten Neigung
des Bauchs, sich nach einer Seite hin vorzüglich
zu entwickeln, giebt nun dem einfachen
oder gemeinschaftlichen Becken die quere Richtung,
so dafs die Beine mit den Genitalien nach
der° einen Seite hm vorn Rumpfe aKweichen,
während nach der andern Seite blos ein Bein sich
findet. Auf die Füfse gestellt, würden beyde
Rümpfe und Köpfe wagerecht, mit einer Seite
nach oben, der andern nach unten, und das dritte
Bein nach oben zu stehn kommen. In dem einen
Falle (62.) war ein einfaches Becken vorhanden;
in einem andern (60.) scheint es ein gemeinschaftliches
Becken wie bey der ersten Art
(A) gewesen zu sdyn, denn die geraden Bauchmuskeln
wichen an ihrem untern Theile* eben so
wie dort .seitlich auseinander.
60. Mädchen 1722 zu Domremi la Pucelle geboren,
lebten zwey Monate, und hatten einfache
äussere Genitalien und 1 After; das dritte Bein
war ein blofser Stumpf, aus einem monströsen
Ober - und Unterscheukel mit 2 Zähen bestehend.
Geof f roy in hist, delacad, de Pa