genauer beschriebenen Bildung der Gelenke der
Fischwirbelsäule zu Liebe gesehen haben will/)
In einem kleinen kaum spannenlangen Stör finde
ich die Röhre sehr weich knorpelig und mit 4
Reihen zahlreicher Streifen besetzt, die sich zu
2wei nach hinten spitzwinklig vereinigen; sie ist
noch nicht von einem festen Gy linder, sondern
von einer dicken Flüssigkeit ausgefüllt.
Die erwähnten Streifen, ^ie auch in grossen
St ö r en nicht zu verkennen sind, wo sie als Fasern
in der Knorpelröhre erscheinen, geben die
Substanz derselben als Faserknorpel zu erkennen.
Ich kann daher die Knorpelsäule nicht
für die Summe der Wirbelkörper, wie man nach
dein ersten Anblick glauben sollte, sondern nur
für die Summe der Zwischenwirbelknorpel an-
sehen. Den Uebergang zu der Bildung derselben
in höhern Thieren machen die Haye und die
Knochenfische^ in denen diex Wirbelkörper gegen
die Axe ausgedehnt, die Knorpelsäule in eine
Menge Doppelkegel abtheilen. (Horn. Lect. T. I.
pag. 84- T. II. Tab. VI.) Den äussern Theil derselben
bildet die Faserknorpelsubstanz der Röhre,
) Home; Lectures on comparative auatomy, pag.
87: the centre there is a chain of cavities containing
a liquid, each having the form of e lozenge.
They appear to correspond in number
with, the cartilaginous rings etc.£< Solche Erweiterungen
des sehr engen Kanals für die Flüssigkeit
sähe ich.zwar auch, aber da sie eine gestreifte
Auskleidung zeigten, schienen sie beim
Durchschneiden des Cylinders eingerissen.
und den innersten eine Flüssigkeit. Im Menschen
ist im Grunde dieselbe Bildung, nur dafs die
Knorpelkegel sehr niedrig sind wegen der geringen
Vertiefung in den Wirbelkörpern. Home, Ca-
rus nnd wie es scheint Sch ul tze (vergl. Schnitze
S. ig j halten die Knurpelröhre für den Prototypus
der Wirbelkörper. Cu v i e r aber ist mir, wie
ich finde, vorangegangen (Mém. Cah. 2, p, 130.)
nur scheint es sonderbar, dafs er den Wirbelkörper
in dem ganzen Ringe jedes Wirbels sucht,
da doch nur der Tbeif, der unter der Knorpelsäule
liegt, dafür gelten kann.
An die völlig ungegliederte Knorpelsäule
legen Sich nach oben (den Fisch in horizontaler
Lage gedacht) die Wirbelbogen, deren einzelne
Theile noch von einander getrennt sind. Man
sieht nämlich die 2 Schenkel des Bogens als 3
Stücke sich von der Knorpelsäule erheben nach
oben an einander stofsen, um den Kanal für das
Rückenmark zu bilden, der im Stör völlig: ge-
schlossen ist, indem die Schenkel der Wirbelbogen
so breit sind, dafs sie ganz an einander
stossen.*) Nachdem die Schenkel die obere Wandung
des Kanals für das Rückenmark gebildet
haben, entfernen sie sich etwas von einander,
sich nach aussen biegend um sich dann nach einem
halben Zoll wieder zu vereinigen. Dadurch
*) Eine Bildung die auch in andern Knorpelfisch«n
sich zu finden scheint (Vergleiche Carus Darstellung
des Nervensystems S. 134O doch nicht
in allen wie die Gattung P e tro m y z o n zeigt.