Im Sttör setzt sich die seröse Hatft des Herzbeu—
tels durch eine Oeffnung in der fibrösen in einen
Kanal fort, der dicht unter dem Oesophagus drei
bis vier Zoll lang herablaufend sich in Form einer
Spalte an der Speiseröhre in die Bauchhöhle
öffnet und diese mit der Höhle des Herzbeutels
in offene Communication setzt. Er ist weit genug
um einen starken Bleistifs in ihm zu b e le gen.
Wegen seiner runden Mündung im Herzbeutel
und der spaitförmigen in der Bauchhöhle
scheint er leichter Flüssigkeiten aus jener in diese
zu leiten als umgekehrt*
Die Athmungsorgäne des S t ö rs unterscheiden
sieh von denen der Knochenfische durch ein
unvollkommnes Kiemenblatt das an den Kiemen»
deckel geheftet ist, und dadurch, dafs über jedem
Kiemendeckel sich eine Oeffnung zeigt, die zu einem
mit schwarzer Schleimhaut umkleideten Kanal
führt, der vor der ersten Kieme sich endet. Die
Analogie dieser zwei seitlichen Kanäle mit dem
einen mittlern, der auf dem Schädel des PetFboffenbar
das hintere Ende des Brustkastens, in
welches alle Knorpel desselben zusammen laufen.
Da nun das Herz hier 'f w ie in höherA Thierea
im Thorax liegt, so mufs woh l, da der Thorax
nach hinten geschlossen ist, das Herz von der
Bauchhöhle durch eine Knorpellage getrennt seyn,
die aber nicht zu seiner Umhfillung gehört.
Nach vorn ist das Herz von den Kiemensäcken
in dem vor mir liegenden Exemplar durch ein®
f i bröse Scheidewand getrennt. An diese und
an das knorpelige Ende des Thorax haftet sich
der seröse Herzbeutel eng an,
my zon beginnt und in die Speiseröhre sich
endet, (wie Carug gpgen Home*) bewiesen
hat) scheint mir dadurch noch mehr bestätigt,
dafs ich um der untern Mündung dieses Ganges
beim Stör einen Kranz von Hippen, ähnlich der
Bildung der Nasenhaut, sehe. Wenn der 'Stör
das Maul und „die Kiemenspalte gut verschliefst
mufs er eingeschlucktes Wasser durch die Gänge
hervortreiben können, Dafs der Stö r eine von
den Verdauungswegen geschiedene Nase wie die
Knochenfische besitzt, unterscheidet die beschriebenen
Kanäle von der Hprützröhre des Petro«
my zon, wenn diese wirklich Nasenhöhle • ist.
Im Hay scheint dasselbe Verhältnis wie beim
Stö r Statt zu finden,'
Die Sinnorgane können übergangen werden*
da ich in Hinsiebs des Auges auf D. W
Sö mm e rr ing* * ) und Rosenthal***) in Hinsicht
des Ohrs auf Ko ei reut er f) undCuv i e r f f )
Hinsicht der Nase auf Cu v ie r f f f ) verweisen
kann. Dafs die untere Fläche des Rostrum durch
die vielen Nerven (vom 5ten P aa re } , durch ein
,Weiches darüber gelegenes aus Fett und einer
eyweifsähnlicben Masse gebildetes Polster und
durch ihre weiche Haut zum Tasten besonders
*) Philosopliical transactions 1815* p. 256,
**) De oculörum sectione horizontal! p. 67.
**»)• Reils Archiv Bd. X. S. 39?. u. Taf. VII. % .3 ~ ß .
+) Nov. Comm. Ac. sc. Petrop. Tom. XVII. p .« , *
■ H) Cuv. Vor!, üb. v. Anat. übers, v, M. Bd. II, S, 474,
f f f). Ebend, Bd, II. S. 631.
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