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jierven sieht man mehr Aehnlich.keit mit hohem
Thieren, .als Carus bei andern Fischen fand.
Indessen liegt vielleicht der Grunde des .Nichtbemerkens
mehr in der Kleinheit der Fische, die
dieser Forscher zu zergliedern Gelegenheit hatte,
als in einem. Vorzug des Störs* So haben die
obern Wurzeln derselben (den Fisch in horizontaler
Lage gedacht) sobald sie auf der äussern
Fläche der Wirbel erscheinen, sehr dicke Ganglien,
die Carus in andern Fischen nicht sah,*)
Auf den ersten Anblick scheint auch die untere
Wurzel ein Ganglion zu besitzen, indem sie beiin
Austritt aus dem Rückenmarkskanal, sich ausbreitet.
Die Ausbreitung ist aber kein wahres
Ganglion, indem sie nicht mit Zunahme in der
Dicke verbunden ist* Sowohl diese Ausbreitung:
als das Ganglion schicken strahlenförmig Fäden
in die obern Muskeln des Rückens. Ein ansehnlicher
Faden verbindet die Ausbreitung mit dem
Ganglion, während die. Wurzeln selbst erst nach
dem Verlaufe von mehr als einem Zoll zu einem
Stamme verschmelzen. Die obere Wurzel ist
bedeutend stärker als die untere, entspringt mit
mehr Fäden, und hinter der untern***) Eine
genauere Beschreibung von Hirn- und Rückenmark
würde ohne Abbildung unverständlich
seyn*
Was die zur vegetativen Sphäre gehörigen
Theile betrifft, so stehen sie, ausser wo sie mit
*) Carus ; Darstellung des Nervensystems 5, i33*
**) Vergleiche Carus a. a, O.
der animalischen Sphäre sich verbinden, wie in
den Kiefern, höher als in den Knochenfischen*
Die Aorta verläuft bekanntlich in einem
Knorpelkanal, der von dem untern Theil der
Wirbel gebildet wird. Die Arterienwandung ist
gar nicht mehr zu erkennen, dagegen bemerkt
man in dem ganzen Kanäle ein eigenes, schw'er
zu'deütöndgs Band. Das Venenblut wird wie in
der Lamprete in zwei Hohlvenenstäinme gesammelt,
die in die Masse' der Nieren eingehüllt,
zu beiden Seiten der Wirbelsäule liegen, und
jede eine vom Kopf kommende Vene aufnehmen,
um sich an der Vorkammer "des Herzens zu vereinigen,
Das Herz des Störs hat Ti edemann
weniger genau beschrieben, als in andern Fischen.
Die Herzkammer .benennt ef „plat t wi e die
Brus t des Fisches*“ *) Sie ist eine scharf
dreikantige Pyramide, so dafs dadurch der Satz
den der genannte Zergliederer als Resultat seiner
vielfältigen Untersuchungen über diesen Gegenstand
aufstellt: „D ie Gestal t der He r z k amme
r k ommt imme r aufs g e n a u e s t e mi t
der Gesta l t des Fisches ü b e r e in “ **) eine
neue Bestätigung erhält. Eine Fläche der Pyramide
ist der Bauchseite des Thiers zugekehrt,
weswegen beim Oeffnen desselben das Herz platt
erscheint* Der cylindrische Anhang der Herzkammer
ist deutlich eine Mittelbildung zwischen
Arterien und Herz, Das Innere dieses Anhangs
*) Tiedemann; Anatomie des Fiscliherzens JS.
**) Ebeiid. S* i8.