Muskelschichten zu der innern Haut des Herzens.
Es lässt sich mithin erwarten, dass die
eigentümlichen Gefässe dieser Haut zwar in
geringerer Menge vorhanden sein, im Übrigen
aber sich so verhalten werden, wie die in der
Muskelschicht des Herzens wahrgenommenen.
Ein anderer Unterschied des Herzens von
den grossen Blutgefässen besteht darin, dass
ersteres mit einem serösen Überzug bekleidet
ist, unter welchem sich nur eine sehr dünne
Schicht Zellgewebe findet, während die meisten
grösseren Gefässe mit einer starken Schicht
Zellgewebe umgeben sind, welche sich sogar
zu einer eigentümlichen Haut verdichtet.. Es
Wird sich mithin die Beschaffenheit, welche die
Gefässe des Herzens nur ganz oberflächlich
dicht unter dem Perikardialüberzug zeigen , an
den Gefässen in einer dickeren Schicht erkennen
lassen;
Die Übereinstimmung in der Bildung der
eigentlich sogenannten Yasa vasorum mit der,
welche wir an den ernährenden Gefässen des
Herzens wahrgenommen haben, sowie auch die
geringen Abweichungen in derselben, Averden
uns am deutlichsten vor Augen treten, Avenn
Avir bei der Betrachtung der ersteren Schritt
vor Schritt den oben für die' letzteren aufgestellten
Sätzen folgen.
1* Die Menge und Stärke der ernährenden
Arterien und Venen der Blutgefässe richten
sich nach der Dicke der Wandungen derselben.
Die Arterien besitzen im Allgemeinen mehr
und stärkere Yasa vasorum als die Venen, indem
die der letzteren grössten Theils nur Zwei-
ge von denen der ersteren sind; indessen fallen
die der Venen in der Regel mehr in die Augen,
da bei der DünnAA'andigkeit dieser die tiefer liegenden
Gefässchen , Avenn sie mit einer hellte- O
färbten Masse gefüllt sind, zugleich mit den
oberflächlich verlaufenden gesehen werden können.
Die Arterien - und Venen - Stämme zeigen
ferner mehr und stärkere Vasa vasorum als die
zugehörigen Äste, und diese Aviederum mehr
als ihre Zweige. Dass dies aber nicht von dem
Verhältniss ihres Volumens, sondern lediglich
von der Stärke ihrer Wandungen abhängig ist,
erhellt schon daraus, dass die Menge der ernährenden
Gefässchen nicht in gleicher Proportion
mit dem Umfange der Arterie 'oder Vene zu-
oder abnimmt, dass z. B. ein noch einmal so
dicker Ast nicht auch noch einmal so viele oder
noch einmal so starke Vasa vasorum besitzt als
ein anderer. Noch deutlicher wird dies, wenn
man Gefässe von ziemlich gleichem Volumen
abei ungleicher Stärke der Wandungen mit einander
vergleicht. So zeigt z. B. die Aorta stär-
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