gebildete Epidermis, die man in eine äu sse re , oder
die e ig e n tlic h e E p id e rm is , und eine in n e re oder
das E p ith e lium , unterscheiden kann. Jene überzieht
die auswendige Oberfläche des Körpers, diese zum
Theil die inwendigen Flächen der, sich nach aussen
öffnenden, hohlen Organe. Dünne Scheiben von der
äussern Oberhaut des Menschen fand ich bei 3oomaliger
Vergröfserung aus einer homogenen, halbdurchsichtigen
Substanz bestehend, worin es eine Menge gröberer
und feinerer, ein unregelmäfsiges Netzwerk bildender
Fasern giebt. Dieses Netz gehört aber wahrscheinlich
nicht der äussersten Oberhaut, sondern einer, unter ihr
liegenden Schichte an, welche die Textur gewisser
Knorpel hat, wovon unten ein Weiteres gesagt werden
wird. Die äussere Lamelle läfst sich nicht leicht beim
Menschen, wohl aber beim Frosch von der untern
trennen. Auf der abgesonderten äussersten Membran
eines Stücks der Epidermis dieses Thiers, das einige
Zeit in Weingeist gelegen hat, erblickt man unregel-
mäfsige Fünfecke mit einer kleinen, dunkel punctirten
Kreisfläche in der Mitte. Die Umrisse der Polygone
aber zeigen sich als blofse Furchen, und die Kreisflächen
als auf, nicht in der Haut liegend, die an den
übrigen Stellen ganz wasserhell und homogen ist. Hingegen
in der untern Lamelle bemerkt man Polygone,
die von deutlichen Fasern begränzt sind, und unter
dieser zweiten Platte liegt noch eine dritte, worauf es
ebenfalls unregelmäfsige, von Fasern eingeschlossene
Vielecke giebt, die aber weit kleiner als die vorigen sind.
Die innere Epidermis läfst sich von dem Rande
der Lippen an durch den Mund, den Schlund und die
Speiseröhre bis zur Cardia, und von der äussern Oeff-
nung der weiblichen Genitalien an bis zum innern Ende
der Mutterscheide ohne Schwierigkeit verfolgen. Nach
der Angabe mehrerer Anatomen*) fehlt sie auf der
inwendigen Fläche aller übrigen, sich nach aussen
öffnenden, hohlen Organe. Ich kann dieser Meinung
nicht beistimmen. Eine, an Zartheit der Glashaut des
Auges gleich kommende und mit der Epidermis gleichartige
Membran bedeckt, wie ich glaube, auch die
inwendige Fläche des dicken Darms nnd der Harnblase.
Man kann freilich dieselbe nicht mit der blofsen Loupe
verfolgen, und nicht mit dem Messer absondern. Allein
wenn man dünne, in vertikaler Richtung gegen die
Wände dieser Theile und scharf von ihnen abgeschnittene
Scheiben so unter das Microscop bringet, dafs der
Rand ihrer inwendigen Fläche sichtbar ist, so findet
man bei hinreichender Vergröfserung oft darauf einen
sehr dünnen, ganz durchsichtigen und ganz homogenen
Ueberzug. Dieser kann zwar erhärteter Schleim seyn,
und ein solcher ist allerdings schwer von einer wirklichen
Haut zu unterscheiden. Ich fand aber doch
nicht jenen Uehjerzug auf der inwendigen Fläche des
Magens, des dünnen Darms und anderer hohler Organe,
die ebenfalls Schleim secerniren. Es fragt sich indefs:
Ob nicht, wrie L é lu t aus der chemischen Aéhnlichkeit
der Epidermis und des Epithelium mit dem Schleim
geschlossen hat, diese Ueberzüge der innern und
äussern Flächen des Körpers blos verdichteter Schleim
sind? Mehrere Thatsachen lassen sich wirklich nur mit
Besonders L é lu t ’s in seiner Abhandlung Sur l’Epithélium. Répertoire
d’Anat. et de Physiol. palhol. T. 3. p. 157.