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Figuren und die 6te der iten Tafel seines Werks drücken
einigermaafsen den Character dieser, bei einer schwachen
Vergröfserung gesehenen Tlieile aus. Als gleichartig
mit denselben sind aber in der gten Figur der 2ten
Tafel Streifen vorgestellt, die es in der Crystalllinse
des Menschen und der Thiere giebt, und welche in
einer Zusammensetzung dieses Organs aus Elementartheilen
eigener Art, worüber unten das Nähere gesagt
werden wird, ihren Grund haben. Von einer vorge-
fafsten Meinung ausgehend, gab unter andern Mil ne
Edwards* *) die Elementarcylinder für Reihen mit einander
verbundener Kügelchen aus. Es ist zwar möglich,
dafs die Cylinder entstehen, indem sich Bläschen
reihenweise vereinigen, in einander öffnen, und an den
beiden Enden, mit welchen sie unter einander verbunden
sind, erweitern. Aber es sind zwei sehr verschiedene
Fragen: Was ein Ding ist? Und wie es entsteht? Aus
den eigenen Worten jenes Schriftstellers erhellet, dafs
er selber die Cylinder so wahrnahm, wie sie von mir
beschrieben sind, sie aber solange mit chemischen
Mitteln mifshandelte, bis sie in Kügelchen verwandelt
waren, und dafs er nun die Bläschen, die er hervorgebracht
hatte, für die Bestandtheile der Cylinder hielt.
Nachdem manche Schriftsteller*), die das Zellgewebe
entweder nie durch ein gutes Microscop, oder
nur sehr oberflächlich gesehen haben können, meine
Beschreibung der Elementarcylinder gradezu für ein
*) Sur la structure intime des tissus organiques, im Repertoire d’Anat.
et de Physiol. pathologique. T. 3. p. 35.
**) Z. B. Heusi nger in seinem System der Histologie. TU. 1. H. 2.
S. 123.
Resultat optischer Täuschung erklärt hatten, scheint
man seit einigen Jahren endlich einzusehen, dafs meine
Angaben doch wohl nicht ganz unrichtig seyn möchten.
Aber man machte über diese Cylinder nur einseitige
Beobachtungen an einzelnen Geweben, und zog daraus
voreilig zu allgemeine Schlüsse*).
*) So pafst das, was Jo rd a n in seinem Aufsatze über das Gewebe der
Tunica dartos (in MüUe r ’ s Archiv für Anatomie u. s. w. 1834.
H. 5. S. 410) von den Cylindern des Zellgewebes sagt, nur auf die
Modification derselben, woraus die fibrösen Häute bestehen.