brechender Kraft wirkt darum noch nicht auf gleiche
Art mit einer geschichteten, wenn dem Product p sin. cp
für sie durch die Pupille ebenfalls ein constanter Werth
ertheilt wird. Sie bricht die Strahlen, die zu einem
und demselben Kegel gehören, auf eine solche Art,
dafs kein Bild ohne Halbschatten entstehen kann.
Grade darauf kömmt es ja an, durch welches Mittel
den nachtheiligen Wirkungen für das Sehen, die der
veränderliche Werth von £ in jener Gleichung hat,
abgeholfen werden kann, und grade dieses Mittel
giebt die geschichtete Linse, indem sie bei einerlei p
und verschiedenem cp die Abweichung der gebrochenen
Strahlen zwar nicht ganz aufhebt, doch sehr vermindert,
und diesen eine solche Richtung ertheilt
dafs der unter einem gröfsern Winkel einfallende
Strahl nach seiner Brechung auch unter einem gröfsern
Winkel mit der Axe zusammentrifft.
Was sich mit Grunde gegen mich einwenden liefs,
was aber von Kohl rausch nicht hervorgehoben ist,
und was sich freilich nicht ohne tiefere Untersuchungen,
worauf dieser nicht eingegangen ist, hätte beweisen
lassen, ist dies, dafs bei der Formel, die ich für die
veränderliche strahlenbrechende Kraft einer geschichteten
Kugel angegeben habe, die verschiedene Entfernung
des strahlenden Puncts vielleicht noch eine
gröfsere Verschiedenheit der Focaldistanz nach sich
zieht, als mit der Art von Schärfe des Sehens, die
ich die relative genannt habe, bestehen kann. Durch
die Verbesserungen meiner Theorie, die ich im folgenden
Capitel mittheilen werde, wird aber dieser
Einwurf gehoben seyn.
2.
F o rtg e setz te Untersuchungen
Aber
die blättrige Textur der Crystalllinse des
Auges, als Grund des Vermögens, einerlei
Gegenstand in verschiedener Entfernung
deutlich zu sehen.
1. Wenn sich ein Medium construiren läfst,
dessen Ober fläche nach einer gewissen Curve
gekrümmt ist, und dessen brechende Kraft
sowohl mit dem Abstande des Objects von
einem gewissen Punc t der Axe dieser Curve,
als mit dem Winkel, den der einfallende
St rahl mit der Axe macht , in einem gewissen
Verhältnif s steht, und sich nach der Ve r s
c h i e d e n h e i t des Abstands und Winkels
ä n d e r t , so we rd e n alle , in jene s Medium
dr ingende St rahlen nach einem e in z i g e n ,
unveränder lichen Brennpunct hin gebrochen.
Beweis. In Fig. 3 (Tab. I.) ist AN irgend eine
Curve, die auf ihrer concaven Seite ein brechendes
Medium begränzt; A P deren Axe; F P ein Strahl,
der aus der Entfernung A P in B auf A N fällt und
nach der Richtung B K gebrochen wird; B M die
auf AN in B stehende Normallinie; BC eine von B
auf die Axe A P senkrecht gezogene Ordinate. Es
sey die brechende Kraft in B = p,, der Winkel