angegebenen Art, zwischen den beiden Oculargläsern
so anbringt, dafs nicht der Gegenstand selber, sondern
das Bild desselben gemessen wird, so läfst sich der
Durchmesser des Objects mit dem ersten auf o,oo33
mit dem zweiten auf 0,00132 Mill. bestimmen.
Mit Hülfe dieser Werkzeuge untersuchte ich seit
zwei Jahren täglich wieder die organischen Elemente
der thierischen Körper, indem ich wie früher von den
einfachsten Grundtheilen zu den zusammengesetztem
überging. Ich stellte meine Beobachtungen über die
ursprüngliche Form derselben an Theilen geschlachteter
Thiere gleich nach dem Tode derselben an. Diese
Gestalt verändert sich in manchen Organen mit dem
Aufhören des Lebens so schnell, besonders bei der
Einwirkung eines höhern Grades von Wärme und der
Feuchtigkeit, dafs sich an Leichen, die vier und
zwanzig Stunden oder gar noch länger nach dem Tode
gelegen haben, oft nichts Zuverläfsiges mehr darüber
ausmachen läfs. Dieser Ursache wegen mufste ich mich
zwar bei meinen Untersuchungen nur auf Thiere, und
besonders auf Arten, die ich täglich lebend haben
konnte, beschränken. Allein obgleich die verschiedenen
Classen der Thiere in Hinsicht auf die Form und Zusammensetzung
der organischen Elemente von einander
abweichen, so ist doch zwischen den Gattungen und
Arten einer und derselben Classe, und namentlich zwischen
dem Menschen und den Säugthieren, hierin keine
so grofse Verschiedenheit, dafs sich aus dem, was man
bei den letztem findet, im Allgemeinen nicht auch auf
den Menschen schliessen liefse.
Bei diesen neuen Beobachtungen fand ich bestätigt,
was sich mir bei den frühem ergab,, dafs das Zellgewebe
im Innern organisirt ist, und dafs die organischen
Elemente desselben wirkliche, nicht zuweilen nur
zufällig entstehende, sondern immer vorhandene, höchst
feine Röhren sind. Ich erkannte auch wie früher in
diesen, auf verschiedene Weise in ihrer Form und
Zusammensetzung abgeänderten, organischen Elementen
des Zellgewebes die Grundtheile aller Organe, die
sowohl eine innere als äussere Structur haben. Doch
sähe ich auch ein, dafs ich die Gränzen des Gebiets
dieser Elemente früher noch nicht scharf genug bestimmt
hatte, und dafs sie in einigen Theilen anders modifizirt
sind, als sie mir früher zu seyn geschieneu hatten.
Die folgenden Blätter enthalten die Resultate dieser
meiner neuern Beobachtungen. Man w ird darunter, wie
ich hoffe, manches Wichtige, doch auch manche Abweichung
von den Wahrnehmungen Anderer finden.
Die Ursache der Verschiedenheit kann an Irrthümern
liegen, die auf meiner Seite sind. Allein ich habe so lange
mit aller, mir möglichen Vorsicht untersucht, hingegen
bei vielen Andern stofse ich auf so deutliche Beweise
von Oberflächlichkeit, dafs ich glauben darf, in den
meisten Fällen sey der Irrthum nicht auf meiner Seite
zu suchen.