erwähnten Höhlung als eine Blase hervor. In den
Lymphbehältern selber konnte ich dagegen nie einen
Wechsel von Zusammenziehung und Ausdehnung entdecken.
Brachte ich sie ausgeschnitten mit ihrer ganzen
Umgebung, unter das Microscop, so fand ich sie immer
sehr zusammengezogen, unempfänglich für mechanische
Reizungen und nie pulsirend. ihre Bewegungen sind
zwar nicht gleichzeitig mit denen des H erzens. Es ist
aber sehr wohl möglich, dafs die Pulsationen der Venen
des Frosches nach einem andern Rhythmus a's die des
Herzens vor sich gehen*).
Die Articulationen fehlen den sämmtlichen Muskelfasern
der Mollusken und Würmer. Diese unterscheiden
sich ausserdem von den Muskelfasern der Wirbeltliiere,
*) Ueber das Pulsiren der Venen beim Frosche machte schon Fl o u re ns
Beobachtungen, (Annales des sc. nat. T. XXVIII. p. 65) gegen welche
J. M ü lle r (A. a. O. S. 117) Folgendes einwendet: „Da die von uns
„gefundenen Lymphlierzen die Lymphe pulsweise in die Venae isehi-
„adicae und jugulares treiben, so hat F lo u r e n s wahrscheinlich nur
„die von der Contraction der Lymphlierzen hervorgebrachte Bewegung
„der Venen beobachtet“. Dieses pulsweise Eintreiben hat M ü lle r
* nie gesehen und wird nie jemand sehen. Ich halte es nicht einmal
für möglich, von einem der winzigen Bläschen aus die darin sich
öffnenden Saugadern auszuspritzen. Man kann nie gewifs seyn, ob
die eingebrachte Injeclionsrühre in die Höhlung des Organs, oder blos
in den Zwischenraum zwischen der äussern und innern Haus desselben
gelangt ist; man kann nicht den Rücktritt der eingespritzten Flüssigkeit
verhindern, und, wenn diese in andere Gefäfse tritt, nicht sicher seyn,
dafs sie nicht auf falschen Wegen dahin gelangt ist. Bei allen In-
jectionen von Quecksilber, die ich an den Lymphbehältern machte,
drang das Metall in den- gedachten Zwischenraum, und ging in
keine der Saugadern der Behälter über, die ich auch unter dem
Microscop so eng fand, dafs sie schwerlich Quecksilber aufnehmen
können. Die in P a n iz z a ’s Werke (Tab. VI. Fig. VI. n. 18. 18) als
injicirte Saugadern eines der hintern Lymphbläschen vorgestellten
Gefäfse scheinen mir Venen zu seyn.
Crustaceen und Insecten darin, dafs sie nicht durchgängig
nach einerlei Richtung verlaufen, sondern meist
unter spitzen Winkeln gegen einander geneigt sind,
einen gröfsern Durchmesser als die Muskelfasern der
zuletzt genannten Thiere haben und mehr Gefäfsen als
Fasern gleichen. Aus dem Fufs von Anodonten genommen
fand ich sie o,oi3 bis o,oi5 Mill. breit. Sie
sind also ungefähr lomal so dick wie die Muskelfasern
der Wirbelthiere, und wahrscheinlich nicht einfache
Fasern, sondern die primitiven Bündel von Cylin-
dern, deren Zartheit so grofs ist j dafs sie sich auch
bei sehr starker Vergröfserung nicht erkennen lassen.
In den dicken, ziemlich parallel liegenden Fasern des
Fufses der Paludina vivipara bemerkte ich in der That
längslaufende Reihen sehr feiner Puncte, die auf eine
Zusammensetzung derselben aus noch feinem Theilen
hindeuteten. Ich mufs übrigens hierbei erinnern, dafs
in meinem frühem Aufsatz über die organischen Elemente
der thierischen Körper die Elemente der Muskeln
von Helix Pomatia und Helix nemoralis unrichtig beschrieben
sind*), indem ich Theyde dieser Muskeln für
Fasern derselben gehalten habe, die dies nicht gewesen
seyn können, sondern vielleicht Blutgefäfse und deren
ausgeflossene Blutkügelchen waren**).
*) Venn. Schriften. B. 1. S. 136.
**) Elien so unrichtig ist die Beschreibung und Figur von den Muskelfasern
einer Ackerschnecke in G. V a le n tin ’s Historiae evulutiouis
System, muscularis prolusio. Wratislav. 1832. p. 2. lig. 3.