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dieses Insects verbreitenden Luftröhren. Sie übertrafen
die feinsten Theilungsstriche eines, in ^ des Millimeters
getheilten Glasmicrometers noch bei weitem an
Feinheit. Diese Structur der Sehenerven ist bei den
verschiedenen Insecten in einigen Nebensachen auf
verschiedene Weise abgeändert, wovon aber das Nähere
in eine specielle Anatomie der Insectenaugen gehört.
Sehr ausgezeichnet und, vermöge der Umhüllung
mit einer häutigen Scheide, als den Nervencylindern
der hohem Thiere ganz analoge Bündel von Rinden-
cylindern entdeckte ich auch im Brusttheil des Ganglienstrangs
der Hornisse. Dieser Theil ist von einer
weiten und schlaffen Haut umgeben, die man ohne
Verletzung des Inhalts öffnen kann. Der letztere läfst
sich mit einem feinen Messer der Länge nach soweit
zertheilen, dafs er durchsichtig genug wird, um bei
einer 3oo bis 5oomaligen Vergröfserung untersucht
werden zu können. Man erblickt darin lange, schlaffe,
der Länge nach neben einander liegende o,oo4Mill. weite
Röhren, die durch feine Fäden unter sich und mit ihrer
gemeinschaftlichen Scheide verbunden sind, und in jeder
derselben noch feinere, ebenfalls der Länge nach fortgehende
Cylinder, die einen Durchmesser von 0,001 Mill.
haben. Die Umrisse dieser Cylinder treten noch schärfer
als im frischen Zustande hervor, wenn man den Ganglienstrang
Einen bis zwei Tage in rectificirtem Weingeist
liegen läfst. Sowohl die Röhren als die Cylinder
bekommen aber dann eben solche Queerrunzeln, wie die
Muskelfasern haben, und einerlei Ansehn mit Bündeln
der letztem. Bei keinem der hohem Thiere sähe ich
die innere Structur der Nervenröhren so deutlich, wie
in diesem Theil der Hornisse*
Wenn es nun richtig ist, dafs die längslaufenden
dunkeln Linien in den Nerven der wirbellosen Thiere
die Umrisse ähnlicher Cylinder sind, wie es in den
Nerven der Wirbelthiere giebt, so mufs ich aus meinen
Beobachtungen auch schliefsen, dafs in mehrern Ganglien
der erstem wie der letztem Thiere die Markcylinder
zum Theil oder auch insgesammt in Rindencylinder
wieder aufgelöst werden; dafs die letztem sich darin
zu einer anscheinend homogenen Masse verbinden, einen
Zuwachs an neuen Corticalcylindern erhalten, und wieder
zu neuen Medullarcylindem vereinigt daraus hervorkommen.
In den Knoten des Bauchstrangs eines Ne-
crophorus Vespillo lenkten die längslaufenden Linien
der in sie eintretenden Nerven von ihrem graden Wege
ab, und es liefs sich in den Ganglien noch eine andere
Substanz unterscheiden, in welcher keine Linien erkennbar
Aval en. Diesen Bau sähe ich noch klarer in den
Bauchknoten der Hornisse. Die längslaufenden Linien
der eintretenden Stränge gingen bei jenem Käfer zum
Theil an der Oberfläche des Knotens zu dem austretenden
Strang über. Unter ihnen, in der Mitte des
Knotens, lag eine Substanz, die als ein blofses Aggregat
von dunkeln Puncten ohne alle Theilungstriche erschien.