übereinkömmt, dunkele, sehr feine Queerlinien. Ich
glaube, diese Striche, die von Andern entweder gar
nicht bemerkt, oder für die vordem und hintern Gränzen
von Kügelchen, woraus, wie sie meinten, die Muskelfasern
beständen, gehalten wurden, zuerst genauer
beobachtet zu haben*). Früher fand ich sie nur gewöhnlich,
doch nicht immer, an diesen Fasern. Auch
bei manchen neuern Untersuchungen konnte ich sie in
einigen Fällen nicht entdecken. Es zeigte sich mir
z. B. ein Bündel Muskelfasern von einem so eben ge-
tödteten Frosch bei einer öoomaligen Vergröfserung
ohne alle Queerstriche. Nachdem er aber einige Zeit
in Weingeist gelegen hatte, war er bei der nehmlichen
Vergröfserung damit bezeichnet. In der Folge wurden
sie mir, wenn ich sie anfangs bei schwächerer Vergröfserung,
oder einem gewissen Fall des Lichts nicht
erblicken konnte, sichtbar, wenn ich eine stärkere
Vergröfserung anwandte, oder den Einfall des Lichts
veränderte. Die Einwirkung des Weingeists macht sie
dunkeier, breiter und mehr in die Augen fallend.
Diese Queerlinien können entweder die Ränder von
Scheidewänden, wodurch die Höhlung der Muskelfaser
abgetheilt ist, oder feine, hornartige Ringe von ähnlicher
Art, wie es an den Luftröhren der Insecten giebt, oder
nach Innen gehende Falten der Haut der Fasern seyn.
Dafs es an den Stellen, wo sie liegen, Scheidewände
giebt, läfst sich nicht annehmen. Wäre dies der Fall,
so müfsten diese Wände bei gewissen Lagen der Fasern
wie dunkele, in den letztem enthaltene Scheiben
*) Verm. Sciiften. B. 1. S. 134.
erscheinen. In dieser Gestalt kamen sie mir aber niemals
vor. Bei jener Annahme würde auch nicht einzusehen
seyn, wie die Linien vom Einflufs des Weingeists breiter
und dunkler gemacht werden könnten. Eben dieser
Grund gilt gegen die Voraussetzung, dafs die Linien
feine, hornartige Fäden sind. Hingegen spricht derselbe
für ihre faltenartige Beschaffenheit, und aller Zweifel
hieran wird durch meine obige Beobachtung gehoben,
dafs die Nervenröhren, die sonst nie solche Queerlinien
haben, und woran sie nur als Queerfalten entstehen
können, sie von ganz gleicher Form, wie sie 'den
Muskelfasern eigen sind, erhalten, wenn man sie, genommen
aus dem Brusttheil des Ganglienstrangs der
Hornisse, einige Zeit in Weingeist liegen läfst. Bei
dieser Meinung ist es auch begreiflich, wie der Weingeist
die Queerlinien der Muskelfasern breiter und
dunkler machen kann, ohne die Dicke der Fasern
merklich zu verändern. Er bewirkt Vergröfserung der
Falten, wobei sich die Fasern verkürzen müssen, ihre
Dicke aber unverändert bleiben kann. Auf ähnliche
Art geschieht wahrscheinlich auch die vitale Zusammenziehung
der Muskelfasern. Hingegen scheint die Veränderung
derselben, welche bei der Todeserstarr upg
eintritt, nicht in Vergröfserung ihrer Falten, sondern in
einem Steifwerden der ganzen Faser begründet zu seyn.
In den F asern der Bauchmuskeln einer Fhalaena buce-
pliala, die ich während dieser Erstarrung untersuchte,
konnte ich bei einer 3oomaligen Vergröfserung die Queerlinien,
die sich in zusammengezogenen Muskelfasern
bei dieser Vergröfserung deutlich zeigen, nur undeutlich
erkennen. Sie schienen aber steifer als die Fasern