aus dünnen Schichten von verschiedener Dichtigkeit,
so ist an eine wahre, vom äussern strahlenden
Punct a bis zum Bilde m desselben auf der Netzhaut
stetig fortgehende Axe der sämmtlichen Strahlen jenes
Puncts nicht mehr zu denken.
Zur Bestimmung der Lage des Bildes m auf der
Netzhaut bedarf es indefs keines wahren Axenstrahl3.
Dazu ist der äussere Sehewinkel a B c hinreichend.
Von jedem solchen Punct, wie a ist, geht ein Strahl
a B zum vordem Ende B der Augenaxe A B , und
dieser mufs nach seinem Durchgänge durch die
strahlenbrechenden Theile des Auges mit allen übrigen
Strahlen des Puncts a in m Zusammenkommen, wenn
a als ein einzelner, begränzter Punct erscheinen soll,
a B aber ist der eine Schenkel des äussern Seherwinkels
aBC, durch welchen die Lage des Puncts
a am scheinbaren Horizont bestimmt wird, und den
wdr bei dem Problem, wovon hier die Rede ist, als
gegeben voraussetzen. Wir linden also vermittelst
dem Strahl aB unmittelbar das, was wir für jeden
andern Strahl, z. B. a Q, auf einem Umwege erhalten
würden, indem wir für einen solchen erst den Winkel
a Q C aus aB C wrürden berechnen müssen. Im ersten
Heft meiner Beiträge zur Anatomie und Physiologie
der Sinneswerkzeuge, S. Q, habe ich deswegen den
Strahl aB den Axenstrahl des Puncts a genannt.
Ich hätte zwar eigentlich sagen sollen: man könne
diesen für den Axenstrahl annehmen. Allein wer
kann auf jedes mögliche Mifsverständnifs gefafst seyn?
Die Einschränkung ist jedoch hierbei nicht zu übersehen,
dafs die Lage von m durch den Strahl a B
nur dann mit völliger Schärfe bestimmt würde, wenn
sich die sämmtlichen Strahlen von a in m zu einem
mathematischen Punct vereinigten. Da dies nicht
geschieht, so giebt a B nicht grade den Mittelpunct
des Bildes an, das in m erzeugt wird. Daher fallt
das Bild eines andern strahlenden Puncts a', der mit
a einerlei äussern Sehewinkel a 'B C hat, aber viel
weiter als a vom Auge liegt, nicht genau mit m zusammen.
Die Abweichung beider Bilder von einander
wächst mit der Zunahme des Winkels a' B C. Aus
diesem Grunde habe ich in meiner obigen Schrift
(S. 10) nur gesagt, was Volkmann*) mit einem
Fragezeichen anführt, mehrere der Augenaxe’ sehr
nahe liegende Puncte, die einerlei Axenstrahl haben,
würden in einerlei Richtung gesehen und deckten
einander; nicht aber behauptet, völlige Gleichheit
der Richtung und Congruenz fände hierbei im Allgemeinen
statt.
Soviel in Beziehung auf die erste der obigen
Fragen. Bei Beantwortung der zweiten, welche die
Bestimmung der Stelle betrifft, an welche wir das
Bild eines strahlenden Puncts ausser uns versetzen,
ist zu unterscheiden: der Eindruck auf die Stelle,
wro die Netzhaut von den vereinigten Strahleu eines
Puncts getroffen wird, und die Vor s tel lung von
der Richtung, in welcher der Strahlenkegel auf sie
wirkt. Hätten wir Empfindungen von der Einwirkung
sichtbarer Gegenstände auf das Auge, die denen der
Einwirkung auf die Organe des Getastes ähnlich