
Gestalt zugegen. Bei der Hornisse liegen sie in den
gröfsern Luftsäcken des Unterleibs parallel neben einander,
sind blos durch Falten hin und wieder unterbrochen,
und haben einen Durchmesser von 0,001 Mill.
Die kleinern Säcke bestehen aus mehrern, von schmalen,
handförmigen, undurchsichtigen Platten begränzten Abtheilungen,
worin die Fasern divergirend verlaufen und
noch einmal so breit als in den gröfsern Säcken sind.
Noch mehr Breite haben sie in den cylindrischen Tracheen,
und bei manchen Insecten sind sie in diesen
platte Bänder. Als solche bilden sie, spiralförmig aufgewunden,
auch die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen
bei den Bienen. In mehrern Häuten der Insecten,
z. B. in der äussern Haut des Flockendarms der Biene,
machen steife, elastische Fasern ein Netzwerk aus, wodurch
dieselben immer ausgespannt erhalten werden.
Den platten Fasern mancher Tracheen in ihrer
Gestalt ähnlich, nur weit schmaler und dünner, unelastisch
und im Leben vollkommen durchsichtig, sind die länglichen
Platten, die, der Länge nach an einander gefügt,
die concentrischen Häute bilden, aus welchen bei den
sämmtlichen Wirbelthieren und vielleicht im ganzen
Thierreiche, die Crystalllinse besteht. Man kann sie nur
untersuchen, wenn dieser Körper nach dem Tode seine
Durchsichtigkeit verlohren hat. Am deutlichsten sieht
man ihre Structur in einer, durch Weingeist oder verdünnte
mineralische Säuren erhärteten Linse. Kleine
Stücke der Häute eines solchen Organs erscheinen bei
einer starken Vergröfserung als zusammengesetzt aus
langen, schmalen Rechtecken, deren Seitenwände entweder
glatt sind, oder kleine Zähne haben, womit sie
in einander greifen. An gröfsern Stücken und bei einer
schwächern Vergröfserung bemerkt man, dafs die Platten
nach den Polen der Linse hin allinählig spitz zulaufen,
und mit ihren Enden in diesen Puncten Zusammenkommen.
Ungezähnt fand ich sie bei dem Menschen,
Fuchs, Ochsen und der Rabenkrähe (Corvus Corone),
gezähnt bei der Karausche. Bei der Hausmaus haben
sie glatte Ränder im äussern Theil, Zähne, doch sehr
kleine, im Kern der Linse. Beim Pferde sind sie blos
in der mittlern Substanz dieses Organs damit versehen.
Die in einander greifenden Zähne sind das, wfas A rnold
für lymphatische Gefäfse der Linse angesehen hat*).
Die Breite der Platten unter dem Aequator der Linse
fand ich
im äusserm, mittlern innersten Theil
der Linse
beim Menschen 0,008 M.
bis 0,01 —
0,006 M.
— Fuchs . . . 0,006 — o,oo3 —
bis o,oo4 —
— Ochsen .. 0,007 —
bis o,oo3 —
o,oo3 M. 0,002 —
— Pferde .. 0,009 —
bis 0,01 —
0,006 — o,oo3 —
*) M. s. oben S. 21. 22. — Eine Abbildung dieser Zähne aus der Linse
des Kabeljaus, worin sie aber zu regelinäfsig erscheinen, findet sich bei
B r e w s t e r ’s Aufsatz On the Anatomical and Optical Structure of the
crystal I ine Lenses of Animals, particularly that of the Cod» Philos,
Transact. Y. 1833, p, 323. PI. VIH. Fig. 2.
Trev. Beitr. I. 2. 6