
unterscheiden, im Uebrigen aber n ie diese blos wasser-
helle Streifen mit dunkeln Rändern sind.
Zwischen der Zotten- und Muskelhaut des dünnen
Darms eben getödteter Mäuse fand ich ausser den
gröfsern, wirklichen Saugadern auch Streifen, die aus
zwei bis drei, o,oo3 Mill. breiten, dicht neben einander
fortgehenden, im Innern punctirten, schlaffen Cylindern
bestanden. Diese hatten nicht das Ansehn von feinen
Blutgefäfsen, deren Inhalt ich nie punctirt sähe, sondern
von erweiterten Elementarcylindern des Zellgewebes.
Ich konnte keinen Zusammenhang derselben mit deutlich
erkennbaren Saugadern entdecken; wohl aber fand ich
einen solchen in dem Zellgewebe, von welchem die
Thymus bedeckt ist. Hierin sähe ich lange, vielfach
gebogehe Cylinder, von denen manche bedeutend weiter
als die gewöhnlichen Elementarcylinder wraren, sich der
Läng^nach an einander legen, und nach ihrer Verbindung
wirkliche Lymphgefäfse ausmachen. Ueber
diesen Ursprung der letztem aus dem Zellgewebe
erhielt ich volle Gewifsheit durch Beobachtungen an
der Dosenschildkröte. Bei diesem Thier lagen allenthalben
im äussern Zellgewebe der grofsen Gefälse der
Brust und des Unterleibs, besonders der Aorta, der
Hohlvene^ des Stamms der Gekrösepulsader und der
grofsen Gefäfse des Hüftgelenks, Haufen von eng in
einander verflochtenen Elementarcylindern, von welchen
viele die gewöhnliche Form und den kleinen Durchmesser
von 0,0016 bis 0,002 Mill. hatten, manche bei
eben dieser Weite sehr lang und allenthalben im Zickzack
gebogen waren, und noch andere bei einer gröfsern,
bis auf 0,0066 Mill. steigenden Weite ganz das
knotige Atisehn wirklicher Saugadern besafsen. Die
dickern Cylinder kamen aus dem Haufen, worin sie
zusammengewickelt lagen, einzeln hervor, schlossen
sich der Länge nach andern an, die zum Theil mit
ihnen von einerlei Breite waren, zum Theil auch zu
den dünnem gehörten, und bildeten mit den letztem
o,oi bis 0,023 Mill. breite Stränge, die im Aeussern
den gröfsern Saugadern der Schildkröte glichen. Diese
Stränge erhielten sehr bald einen, für die starke Ver-
gröfserung, die zur Beobachtung derselben erforderlich
ist, sehr grofsen Durchmesser, indem immer wdeder
neue Cylinder sich mit ihnen verbanden. Solange sie
indefs für diese Vergröfserung noch einigermaafsen
durchsichtig blieben, w'ar keine Anwendung des Messers
bei ihnen möglich, und sobald sie sich öffnen und
theilen liefsen, hatten sie nicht mehr Durchsichtigkeit
genug, um die Art, wie ihre feinem Elementarcylinder
in die gröfsern 'übergehen, an ihnen wahrzunehmen.
Beim Frosch aber, in dessen Gekröse sich einzeln
verlaufende Saugadern vom kleinsten Durchmesser bis
zu einer bedeutenden Breite beobachten lassen, sähe
ich an manchen Stellen dieser Haut Lymphgefäfse, die
nicht viel dicker als die Elementarcylinder des Zellgewebes
waren, indem ihr Durchmesser nur 0,003 bis
o,oo4 Mill. betrug, sich netzförmig mit einander verbinden,
einige derselben in die Seitentheile anderer,
die einen doppelt so grofsen Caliber hatten, deutlich
sich öffnen, und die letztem wieder in noch gröfsere
von 0,01 bis 0,02 Mill. im Durchmesser eintrelen. Die
gröfsten gingen immer dicht an den Seiten von Venen
fort, die eine solche Dicke hatten, dafs sie wenigstens