des Grundes der verschiedenen Resultate bewegen
sollen, den er in Umständen gefunden haben würde,
wodurch die Zuverläfsigkeit seiner positiven Erfahrungen
aufgehoben wird. Um bei dem Scheinerschen
Versuch eine reine Beobachtung zu machen, mufs
nicht nur die Mitte r (Tab. II. Fig. i3) des Zwischenraums
ab zwischen den beiden Löchern a, b, und
das Object p beständig in der verlängerten Augenaxe
A B , sondern auch der Abstand B r der Hornhaut
von dem Blatt R N immer unverändert bleiben. Dazu
bedarf es aber einer ganz unveränderten Stellung des
Auges. Wird diese nicht behauptet, indem sich das
Auge nach der Seite bewegt, so rückt, wie in Fig. 18
(Tab. II.) das Object p aus der Augenaxe weg nach p*.
Dann aber fallen die Strahlen desselben nicht mehr,
wie vorher, nach den Richtungen p o , p i, sondern
nach p' m, p' t auf die Hornhaut, und werden nicht
mehr von o und i nach A, sondern von m und t
nach r und v gebrochen. Sie können jetzt, statt des
vorigen einfachen Bildes in A, deren zwei r, v, die
auf einerlei Seite der Augenaxe A B fallen, oder auch
nach der Verschiedenheit des Baues des Auges, der
Gröfse des Zwischenraums a b zwischen den Löchern
a, b, und der Entfernung B p des Objects, ein einfaches
Bild statt eines vorigen doppelten hervorbringen.
Bewegt sich das Auge nicht nur nach der einen Seite,
sondern auch näher nach R N hin, so wird die Entfernung
B p des Auges vom Object verkürzt, und
es ist nun möglich, dafs die, durch das eine Loch
gehenden Strahlen von der Iris D G oder F H aufgefangen
werden, wovon dann eine neue Anomalie
im Erfolg entstehen mufs. Ganz unbeweglich läfst
sich aber das Auge bei dem Versuch nie halten.
Schon die Erwartung irgend eines Erfolgs hat eben
so einen Einflufs auf die Stellung desselben, wie auf
die Richtung des Schwunges eines zwischen dem
Daumen und Zeigefinger gehaltenen Fadens, woran
eine Kugel hängt.
Ungeachtet der Unzuverläfsigkeit des Scheinerschen
Versuchs in Hinsicht auf die Frage nach einem
Acommodationsvermögen des Auges, worauf ich schon
im 6ten Bande meiner Biologie (S. 5 l l ) aufmerksam
machte, glaubt aber Volkmann doch damit auf ein
sicheres Resultat gekommen zu seyn. Er sagt *):
„Wenn man durch zwei Kartenlocher eine Stecknadel
„in derjenigen Entfernung betrachtet, wo sie einfach
„erscheint, so kann man die Nadel innerhalb gewisser
„Gränzen näher oder ferner rücken, und, dennoch
„einfach sehen. Fixirt man die Nadel mit Anstren-
„gung, so kann man sie unter Entfernungen einfach
„sehen, wo ohne diese Anstrengung weit getrennte
„Doppelbilder zum Vorschein kommen“. Ich werde
zweifeln, dafs Volkmann etwas Weiteres gethan
hat, als die Stellung des Auges gegen die beiden
Löcher verändern, solange man mir nicht sichere
Beweise giebt, dafs man mit blofsen Augen, durch
willkührliche Einwirkung auf sie, zwei getrennte
Puncte, die sich beim unangestrengten Sehen in einer
gewissen Entfernung zu einem einzigen vereinigt hatten,
wieder als verschieden wahrnehmen kaun, oder dafs