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der Augenaxe, der vom vordem Ende derselben um
3 6 bis 3,7"' abstellt. Mit diesen Resultaten stimmen
die der Volkmannschen Ausmessungen*) so genau
überein, wie es in Fällen der vorliegenden Art nur
irgend möglich ist. Ein Kaninchenauge, womit er
experimentirte, war 7£ Par. Linien lang in der Richtung
der Augenaxe, und 8'" breit im Queerdurchmesser.
Die Entfernung des Puncts, in welchem sich, bei einer
gewissen Lage des Auges, die vom Object zu den
Netzhautbildern gezogenen Linien kreuzten, vom vordersten
Punct der Hornhaut betrug 3 ^ '" , mithin nur
0,3 bis 0,4 '" weniger als bei den, von mir gemessenen
Augen der Abstand des gemeinschaftlichen Mittel-
puncts der äussern Fläche der Hornhaut und beider
Flächen des Crystallkörpers vom vordem Ende der
Augenaxe. Nach dem, was vorhin über die Strahlenbrechung
im Auge der Savie gesagt wurde, enthalten
also die obigen Volkmannschen Beobachtungen am
Kaninchenauge nichts, was nicht mit den optischen
Gesetzen der Refraction und meiner Theorie im Einklänge
ist.
Volkmann führt noch zwei Versuche an, worauf
er Werth zu legen scheint, in denen ich aber keine
beweisende Kraft finden kann. „Stellte ich“, sagt er *),
„zwei Lichter in eine grade Linie, welche den
„Achsenpunkt der Hornhaut schnitt (Achsenstrahl
„von T re v ira n u s ), so zeigten sich 2 Netzhaut-
„bildchen. Eine derartige Linie bestimmt also die
„Lage des Netzhautbildchens nicht wie die von uns
*) A. a. O. S. 28.
**) A. a. O. S. 27.
„bezeichnete Richtungslinie, die allen in ihrer Bahn
„liegenden leuchtenden Punkten denselben Standpunkt
„auf der Netzhaut anweist.“ Ich habe schon oben
die Ursache angegeben, warum die Netzhautbilder
zweier Objecte, welche die Linie mit einander gemein
haben, die ich für den Axenstrahl angenommen habe,
sich nur dann einander ganz decken können, wenn
sie nicht zu weit von einander entfernt sind und der
Augenaxe nahe liegen. Doch werden sie wahrscheinlich
immer, auch bei einer weitern Entfernung
v.on einander und von der Augenaxe, zusammen-
fliefsen. Wenn V o lkm a n n zwei ganz getrennte
Bilder sähe, so rührte dies wrohl von der Unvollkommenheit
des Versuchs her. Es ist nicht möglich,
den mathematischen Axenpunct der Hornhaut genau
zu bestimmen, und eben so wenig möglich, zwei
Objecte mit diesem Punct genau in eine mathematische
grade Linie zu bringen. Schon eine geringe
Abweichung von diesen Erfordernissen kann aber
eine Trennung der Netzhautbilder zur Folge haben.
Dazu kömmt, dafs das Kaninchenauge, wegen der
dünnen und nachgiebigen Cornea und Sclerotica
desselben, zu genauen Versuchen über die Strahlenbrechung
in den Sehewerkzeugen nicht tauglich ist.
Die Hornhaut dieses Theils kräuselt sich gleich nach
dem Tode des Thiers, und die Sclerotica hat nicht
Festigkeit genug, um den Augapfel in seiner ursprünglichen
Ründung zu erhalten.
Bei einem andern Versuch drehete Volkmann*)
ein Kaninchenauge so um den Punct, den er den