
Winkeln dem Glaskörper zugekehrt sind und sich
auf der Seite des letztem unter einem spitzen Winkel
paarweise mit einander verbinden. Aus dieser ihrer
Vereinigung entspringen spindelförmige Theile, die
anfangs nicht dicker sind als ihre beiden Wurzeln
zusammengenommen, nach und nach aber eine Breite
von 0,008 bis 0,009 Millim. erhalten, dann wieder
etwas dünner werden, und sich hinter dem Glaskörper
als Kegel mit abgerundeter Spitze endigen.
Dafs die Papillen der Netzhaut dicker als ihre
Stiele sind, rührt nach meinen frühem Untersuchungen
bei manchen Thieren, wenigstens zum Theil, von
einem Ueberzug her, den die Papillen von der Ge-
fafshaut der Retina erhalten. Diesen bemerkte ich t
nicht beim Hecht. Dafs aber doch oft eine solche
Bedeckung vorhanden ist, fand ich an der Retina
von Froschlarven, die eine Länge von ungefähr
6 Linien hatten, bestätigt. Auf dieser sind die Papillen
mit ihren Stielen nicht so steif und brüchig,
wie auf der Netzhaut des erwachsenen Frosches. Man
kann beide Theile ungetrennt von einander untersuchen,
und sie erscheinen in ihrer Verbindung als
vollkommene Cylinder, die auf der Seite des Glaskörpers
abgerundet und mit einer Haube von dunklerer
Farbe, als die der Cylinder ist, bedeckt sind.
Sehr breite Papillen der Retina fand ich auch
bei der gemeinen Natter (Coluber Natrix) und dabei
entdeckte ich eine Eigenthümlichkeit der Netzhaut
dieses Thiers, die noch bei keinem andern Wirbelthier
beobachtet wurde. Auf der hintern Fläche
derselben verlaufen nach verschiedenen Richtungen
/
breite, gekrümmte Streifen, die aus sehr zarten,
parallelen, 0,002 Millim. im Durchmesser haltenden
Fäden bestehen. Die Ränder der letztem sind nicht
so scharf gezeichnet wie die der Fäden, welche bei
vielen andern Thieren an dieser Stelle liegen. Sie
lassen sich deswegen nur bei starker Vergröfserung
und bei günstigem Lichte von einander unterscheiden.
Die Glaskörperseite der Netzhaut ist gegen die, bei
allen andern Wirbelthieren geltende Regel eben so
mit einem schwartzen Pigment, wie die inwendige
der Choroidea bedeckt. Dieses Pigment liegt
zwischen dem Markblätt und dem Gefäfsblatt,
läfst sich mit diesem ohne Verletzung der Markhaut
abziehen, und hat in Zwischenräumen durchsichtige,
runde Stellen, in welchen die, ebenfalls
durchsichtigen Papillen der Marksübstanz hervorragen.
Die Wärzchen kommen mit denen der
Netzhaut des Frosches überein. Sie sind, wie diese,
an der Spitze abgerundete Kegel, aber gröfser als
diese. Der Durchmesser ihrer Basis beträgt 0,0l5
Millim. Ihre abgerundete Spitze ist, wie bei allen
Thieren, dem Glaskörper, ihre Grundfläche der Choroidea
zugekehrt. Ihre Basis hängt aber nicht, wie
beim Frosch, Hecht u. s. w. mit steifen Nervenfaden
zusammen. Die hinter ihr liegende Masse ist so weich,
dafs sich darin der Fortgang der zarten Fäden, die
man auf der hintern Fläche der Netzhaut sieht, nicht
verfolgen läfst. Wahrscheinlich findet hier das Nehm-
liche statt, was bei der Dosenschildkröte geschieht*),
) Neue Lntersncliungett über die Organ. Elemente dev tli. K. S. 48.
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