und parallel mit einander in der Substanz dieses Organs
fort, ohne andere als nur dünne Aeste an die Zungenmuskeln
abzugeben, und ohne an Dicke bedeutend
abzunehmen. Im vordem Theil der Zunge endigt sieh
der Glossopharyngäus abgestumpft, der Hypoglossus
fächerförmig. Die Substanz dieses vordem Theil besteht
aus einem dicken, fibrösen, sehr blutreichen Gewebe,
das grofse Aehnliclikeit mit dem der fachigen Körper
des männlichen Gliedes hat. Aus dem vordem Ende
des Glossopharyngäus verbreiten sich darin lange Fäden
nach verschiedenen Richtungen. Die Zweige, worin
sich das vordere Ende des Hypoglossus theilt, gehen
langsam divergirend nach der Zungenspitze. Den mittelsten
konnte ich bis unter die äusserste Haut der
Zunge verfolgen. Auf der ganzen Oberfläche dieses
Organs giebt es keine Nervenwärzchen. Sie ist allenthalben
mit einer dicken, runzligen, bleifarbenen, nerven-
und gefäfslosen Haut bedeckt, unter welcher die äussere
Fläche des erwähnten Gewebes liegt. Entweder ein
Bewegungsorgan oder ein Sinneswerkzeug ist doch
wohl gewifs diese fibröse, ohne Zweifel einer starken
Turgescenz fähige und mit sehr zahlreichen Fäden
zweier verschiedener Nervenpaare durchwebte Substanz.
Ein Bewegungsorgan kann sie nicht seyn: denn ihre
Fasern haben nicht das Ansehn von Muskelfasern, und
in den Muskeln verbreiten, sich die Nerven auf ganz
andere Art als in ihr. Für ein Tastorgan läfst sie
sich aber auch nicht annehmen, da ein solches nicht
mit einer so dicken Haut bedeckt seyn kann, wie die
Substanz hat. Es ist also kein anderer Sinn, welcher in ihr
seinen Sitz haben kann, als der des Geschmacks übrig.
Ueber die Endigung der Nerven in den Muskeln
machte ich Beobachtungen an den Muskelzweigen der
Nerven des dritten Paars eines Schwans. Die Fäden
dieser Zweige durchkreutzten unter spitzen Winkeln
die Fasern der graden Augenmuskeln, und theilten sich
zuletzt in Bündel von Röhren, die beinahe parallel mit
den Muskelfasern an denselben fortliefen, einerlei Durchmesser
mit den Röhren ihrer Stämme hatten, und, ohne
sich in noch feinere Cylinder aufzulösen, zwischen den
Muskelfasern stumpf endigten. Da sich indefs die letzten
Nervenfäden bei so starker Vergröfserung, wie zum
Wahrnehmen derselben erforderlich is., nicht ohne eine
Zubereitung verfolgen lassen, wobei man nicht sicher
seyn kann, dafs ihre Enden nicht abgerissen sind, und
diese Enden sich schwer zwischen den Muskelfasern
verfolgen lassen, so ist diese Beobachtung nicht ganz
entscheidend.
In n e re r Bau
d er K n o ten und G e fle c h te d e r Nerven
b ei den W irb e lth ie re n .
Unter der Benennung Knoten (Ganglia) sind sehr
ungleichartige Organe begriffen. Wenn man, wie gewöhnlich
geschieht, jede Anschwellung eines Nerven
einen Knoten nennt, so mufs man für einen solchen
auch den Wulst gelten lassen, den die Nerven der
Bogengänge bei ihrem Eintritt in die Ampullen dieser
Canäle bilden. Es ist allerdings auch wahrscheinlich,
dafs die Auflösung der Markröhren in Rindencylinder
und die Wiedervereinigung der letztem zu neuen Markröhren,
die in jenem Wulst sich ereignet, in mehrern