der bei einer óoomaligen Vergröfserung ganz wie eine,
in einer Vertiefung liegende Oeffnung erscheint. Am
Rande der Blätter, wo sich die Papillen von der Seite
beobachten lassen, stellen sie sich als die abgerundeten
Enden von Cylindern dar, die den ziemlich grofsen
Durchmesser von o,oo4 bis o,oo5 Mill. haben. Beim
Frosch stehen auf der ganzen Oberfläche der Zunge
und der inwendigen Fläche des Schlundes, der Speiseröhre,
des Magens und Darmcanals kleine Hügel von
unregelmäfsiger Form, und darauf allenthalben cylin-
drische oder conische Papillen. Eben solche Wärzchen
entdeckte ich bei diesem Thier auf der Oberfläche des
Netzes, welches die Lungenvenen im Innern der Lungen
bilden. Auf dem abgestumpften Gipfel der Papillen
des Darmcanals sähe ich sehr deutlich schon bei einer
3oomaligen Vergröfserung eine kleine, kreisförmige,
scharf umschriebene Oeffnung. Hingegen die Papillen
der übrigen genannten Theile waren undurchbohrt. Den
Ursprung der Milchgefäfse aus der innern Darmhaut
beobachtete ich bei den Amphibien nicht. Bei allen
Wirbelthieren, die ich untersuchte, und auch beim
Menschen fand ich aber über der Zottenhaut ein Ge-
fäfsnetz, und darauf allenthalben eine Menge feiner
Saugadern, die aus den Maschen des Netzes hervor-
kainen, sich zu immer gröfsern Zweigen mit einander
vereinigten, und vielfach gebogen auf ziemlich weite
Strecken fortgingen.
Die Papillen der Zotten mit ihren anscheinenden
Oeffnungen liessen sich auch für microscopische Schleimbälge
halten. Sie können wirklich solche Folliculi, und
doch zugleich die Anfänge der Wurzeln von Milchgefäfsen
seyn. Wahrscheinlich geschieht alle Einsaugung
durch diese Gefäfse auf die Weise, dafs ein Schleim,
den die inwendige Fläche ihrer Wurzeln absondert,
und womit dieselben angefüllt sind, den Speisesaft aus
dem Darmcanal durch eine äussere Oeffnung anzieht
und absorbirt. Auf eine solche Art wird bei den In-
secten der Chylus von einem ganz unorganischen Schleim
aufgenommen, der zwischen der äussern fasrigen Haut
und dem innern Epithelium des Flockendarms liegt,
und zur Zeit der Verdauung sehr aufgequollen, sonst
aber nur eine dünne Schichte ist. Die Oeffnungen der
Papillen, wovon bisher die Rede war, haben übrigens
nichts mit L ie b e rk ü h n ’s angeblichemPorus der Flocken
gemein, auf dessen Aussage über diesen Punct man,
wie ich glaube, mehr Gewicht gelegt hat, als ihr
zukömmt. L ie b e rk ü h n brachte ein Stück der Flocken-
haut, ausgespannt zwischtn zwei Ringen, unter das
Microscop, und meinte nun, an der Spitze jeder Flocke
ein Loch su sehen. Bei diesem Verfahren konnte er
aber keine starke Vergröfserung anwenden, und was
er unter einer schwachen sähe, müfste sich noch weit
deutlicher auch an allen, nicht so gewaltsam behandelten
Zotten unter einer starken zeigen, worunter man
doch nichts davon erblickt. Die Ursache seiner Täuschung
war vielleicht die, dafs sich die Spitzen der
Flocken bei jenem Verfahren nach Innen umgestülpt
hatten.
Die Darmzotten sind also Hervorragungen auf der
innern Darmhaut, die aus dicht an einander liegenden,
längslaufenden, erweiterten und äusserlich mit einem
runden, wahrscheinlich durchbohrten Ende versehenen