
der südlichen Seite dieses Weges verschwindet der 'Sandstein lind Kalkstein,
und nun bilden Basalt und Wache steile Felswände. Unmittelbar an dem Fufse
dieser Basaltfelsen an der Küste fand ich verschiedene Stücke schwarzen Pechstein,
der dem, den inan auf den Inseln A r r a n und M u lF findet,'sehr ähnlich
ist. Von hier bis ungefähr eine Meile; vpn E i l l e a n - C h a s t e l l ist die
Insel an vielen Stellen durch steile Felswände begrenzt: und das Innere der
Insel besteht aus unregelmäßig geformten, grauen, aus Säulen; gebildeten Bergen,
unter welchen der S c u r e -E ig g , der am höchsten ist, ein sehr ausgezeichnetes
Ansehen hat. .« >- •
In den Seeklippen giebt es beträchtliche Höhlen. Sie befinden sich gewöhnlich
in einer Wacke, die von Basaltgängen durchsetzt wird. Diese
Wacke enthält ganz vortreffliche Stücke Haarzeolith, auch Kalkspath, Quarzit
ry stalle und Kalzedon. Verschiedene von diesen Höhlen sind von beträchtlicher
Ausdehnung und vom Tage herein offen, andere sind niedrig bey ihrem
Eingänge, erweitern sich aber beträchtlich, wenn man lüneingeht.
Der Geistliche des Kirchspiels, der die Güte hatte, uns in verschiedene
Th eile der Insel zu begleiten,, führte uns auf einem sehr rauhen Fußsteige
nach einem wilden verlassenen Orte, wo sich eine Höhle befindet, die in den
Annalen dieser Insel, wegen der Ermordung der M a c d o n a ld ’s (welche letztere
Einwohner von E i g g waren) durch die M a c l e o d ’s v o n S k y e , merkwürdig
ist.
Da dieseErzählung ganz charakteristisch für den gesellschaftlichen Zustand
dieser Gegenden in jener,Periode is t , so glaube ich , wird es nicht uninteressant
seyn, sie kürzlich zu erwähnen. ,
Nachdem eine Parthey von den Ma c l e o d ’s an der kleinén Insel E illa n -
G h a s t le gelandet hatte, betrugen sie:sich-' so.gewaltthätig.gegen die Weiber,
welche daselbst Vieh weideten , daß die Freunde, ider letztem, sie sogleich verfolgten
und verschiedene von ihnen todtschlugen. Diefs brachte die Familie
Ül.acleod dergestalt in Wuth, dafs sie Rache zu nehmen beschlossen, indem
sjf die Insel yefheeren und die Mörder ihrer Brüder tödten wollten. Die Insulaner,
sich ihtpr Schwäche bewußt, machten Anstalten, sich bey dem ersten
Anblicke ihres Feindes zu. verbergen. Bald nachher sah man sich eine Anzahl
Boote der Insel nähern, da s i ph denn die zitternden Einwohner in der Verzweiflung
nach dieser .Höhle, , ihrem einzigen Zufluchtsorte, begaben. Bald
darauf landeten die M a c le o d ’s und durchstrichen die ganze Insel;, da sie
aber kein-menschliches-Wesen entdecken konnten, so venmltheten sie, daß
die M a c d o n a ld 's nach dem festen Lande oder auf einige angrenzende Inseln
entflohen wären. In ihren Hoffnungen betrogen und erzürnt, waren sie im
Begriff' Ei-gg. zu verlassen und nach S k y e zurück zu kehren, als unglückliche^.
Weise Einer-.yon der Horde Fußtapfen in dem Schnee bemerkte, wo--
durch, sie in den Stand gesetzt-wurden, die Höhle zu entdecken, in welche die
armen Einwohner geflüchtet waren. Das heftige Geschrey der Verzweiflung
wurde, jdurch den Vorschlag der M a c le o d ß , dafs, wenn die Mörder zur
Bestrafung ausgeliefert würden, das Leben der Andern geschont werden sollte,
auf eine kurze Zeit unterbrochen. Diefs war nur eine grausame Vermehrung
ihrer Leiden, da die M a c le o d .’s der angreifende Theil gewesen waren. Die
M a c d o n a 1 d.’s , durch die theuersten Bande mit einander verbunden- beschlossen
lieber, zusammen umzukommen, als Einen von den Ihrigen auszu-
liefern. , Sogleich zündeten die M a c le o d .’s mit der grausamsten Barbarer'
große Feuer an dem Eingänge der Höhle an, welche bald die ganzen armen
Einwohner erstickten.