
Die d r i t t e S a n d s t e in f o rm a t i o n , welche wir auch den Q u a d e r s
a n d s t e in nennen, ist bey weitem neuer, als die bisher genannten Sandsteinformationen,
doch läfst sich ihr relatives Alter bis jetzt noch nicht genau
bestimmen. Sie besteht gröfsten Theils aus dem eigentlichen Sandsteine, der
von weifser Farbe und zum Bauen vorzüglich geschickt ist. In ihr finden sich
Spuren von Steinkohlen, aber nichts von Sandsteinschiefer und Roggenstein;
weder darunter noch darüber etwas von Gyps, — Aufser diesen genannten Formationen
giebt es vermuthlich noch mehrere, die ich aber der Kürze wegen
mit Stillschweigen übergehe,
Der Sandstein ist ungemein deutlich geschichtet, ob schon seine Schichten
bisweilen ziemlich ins Grofse gehen. ' Aufserdem findet bey ihm , und zwar
nur bey der dritten Formation, noch eine regelmäfsige zweyfache Zerklüftung
statt, die sich ziemlich rechtwinklich und die Schichtungsklüfte senkrecht
durchschneidet, und auf diese Weise würfliclie Blöcke oder Quadern bildet die
zu obiger Benennung Änlafs gegeben haben und sehr charakteristisch für diese
übrigens sehr weit verbreitete Formation sind.
Keine Gebirgsart giebt so mancherley Formen und Felsenparthien als
das Sandsteingebirge, Es bildet schöne romantische Thäler, wo das zerrissene
und abgebrochene Ansehen so hervorstechend Ist. Am merkwürdigsten sind
aber die Pfeilergebirge *), welche die dritte Formation zuweilen bildet.
Bisweilen finden sich auch Höhlen in dem Sandsteine, die aber vorne weit
und allmählig enger v rerden, und so auf ihre Entstehung schliefsen lassen
die von der der Kalkhöhlen ganz verschieden ist. In ihm bemerkt man selten
fremdartige Lager, nur bisweilen Flötze von Alaunerde und einzelne Kalk-’
steinflötze; auch zeigen sich manchmal Spuren und selbst schmale Lagen von
Steinkohlen. In einigem findet man auch Muschelversteinerungen und
Pflanzenabdrücke, . . ___ _
f) Wie z. B. bey Adersbach in Böhmen.
• in dem rothen Sandsteine kommen mit unter auch erzführende Gänge
vor, und zwar setzen die Koboldgänge, die in dem darüber liegenden Kupferschiefergebirge
aufsetzen, in selbigen fort, so wie denn auch derjenige Sandstein
dieser Formation, welcher dem Kupferscbieferfiötze (welches das unterste
Flötz des Kupferschiefergebirges ausmacht und unmittelbar auf dem rothen
Sandsteine liegt) zunächst liegt, öfters mit Kupfererzen imprägnirt ist.
F lö tz k a lk . Der Flötzkallcstein ist gröfsten Theils von einer grauen
Farbe, dicht und matt im Bruche und nur wenig an den Kanten durchscheinend.
In seltenen Fällen kommt eine körnig blättrige Abänderung vo r , nie
aber so ausgezeichnet, wie in den Urgebirgen, auch nicht so ausgebreitet,
sondern nur in einzelnen Flötzen und Lagen, die überdiefs noch Versteinerungen
enthalten. Oefters enthält er eine ungeheure Menge Versteinerungen
von Muscheln, Korallen, Schnecken, Fischen u. s. w . , und der häufig in
ihm vorkommende Feuerstein und Hornstein ist für ihn sehr charakteristisch.
Wir haben mehrere Formationen, von welchen sich besonders zwey sehr bestimmt
angeben lassen. Die E r s t e r e oder A l t e , welche auch das K u p f
e r s c l i i e f e r s e b i r g e genannt, wird, weil ein Flötz mit kupferhaltigem
bituminösen Mergelschiefer darin liegt und das untere Flötz derselben ausmacht,
folgt unmittelbar auf die alle r o th e S a n d s t e in f o rm a t io n , und
drüber liegt die alte m ä c h t ig e F l ö t z g y p s fo rm a t io n mit dem S t e in s
a l z g e b i r g e ; Sie- enthält hur wenig Versteinerungen, und diese befinden
sich meist in den untern Flölzen und in dem bituminösen Mcrgelschiefer.
Zu dieser Formation gehört auch die Rauchwacke, ein blasiger Kalkstein,
und mehrere, Mergellager.
Die z w e y t e F l ö t z k a l k f o rm a t i o n (oder der Muschelkalk) liegt über
der zweyteii Flötzgypsformatibn. Sie ist daher von der altern Formation
durch den a lte n F l ö t z g y p s , den b u n t e n S a n d s t e in und durch die
z w e y t e F lö t z g y p s f o rm a t io n getrennt. Durch die ungemein vielen
Muschel- und Schneckenversteinerungen zeichnet sie sich hinlänglich aus.
Von Mergel führt sie wenig und von Steinkohlen nur einzelne Flötze.
An vielen Orten findet sich Feuerstein und Hornstein theils in schwächen