
Uebrigens enthält er viel Kalkspathtrümer und zeigt bunte Farben, von
denen öfters mehrere mit einander Vorkommen, wo dann diejenige Farbenzeichnung
entsteht, die man marmorirt nennt, was bey dem Urkalkstein und Flötz-
kalkstein sehr selten vorkommt.
Ein sehr charakteristisches Verbaltnifs des Uebergangskalksteins ist, dafs
er zum Theil Seeversteinerungen als Zoophyten, Koralliten u. s. w . , und zwar
in den ältesten Lagern dieser Formation wenig oder gar keine, in den neuern
und neuern aber immer mehr und mehr enthält;, auch finden wir diese Art von
Versteinerungen in dem Flötzgebirge nicht, und von den mehresten existiren
die Originale nicht mehr.
Häufig ist er mit Grauwackenschiefer gemengt, welches ihm eine schiefrige
Textur giebt und sehr "charakteristisch für ihn ist.
Er findet sich in Lagern von verschiedener Mächtigkeit, und öfters in
grofsen Gebirgsmassen, zum Theil mit Grauwackengebirge abwechselnd, und
die neuem und neuern speciellen Formationen desselben sind als die Fortsetzung
der Kalksteinformationssuite der Urgebirge und als die Verbindungsglieder
zwischen dieser und der Kalksteinformationssuite der Flötzgebirge anzusehen,
welches aus den so eben aufgestellten Verhältnissen deutlich erhellt.
Von fremdartigen Lagern ist in ihm, aufser Lagern von Üebergangs-
trapp, bis jetzt weiter nichts bekannt. Er ist wenig und gröfstentheils gar
nicht geschichtet. Ihm ist es, sow ie dem, U rkälksteine, aber in einem noch
gröfsem Mafse, eigen, Höhlen und grofse offene Spaltenräume zu bilden.
W o er als Gebirge vorkommt, bildet er schroffe Klippen, ungeheure Felswände
und enge tiefe Thäler,
Er ist erzführend, und zwar auf Gängen und Putzenwerken, und es
wird an einigen Orten ansehnlicher Bergbau in ihm auf Bley, Silber, E isenstein
u. s. f, getrieben.
Eben so wie der Uebergangskalkstein zwischen dem Ur- und Flötzkalk-
steine mitten inne stand, gerade so hält auch der
,Ueb er-
Uebergangstrapp das Mittel zwischen dem Ur- und Flölztrapp.
Stet3 zeigt er eine minder krystallinische Textur als der Ur -, jedoch eine
krystallinischere als der Flötztrapp, der sich auch durch eine Menge anderer
Verhältnisse von jenem unterscheidet.
Er findet sich auf viererley Art: Entweder als G r ü n s t e in , oder als
M a n d e l s t e in mit Blasenräumen , die ■ wiederum theils leer, tlieils mit mancher!
ey Fossilien ausgefüllt sind, oder p o r p h y r a r t i g ; oder endlich als
K u g e l g e s t e in (auch Kugelfels, Leberfels genannt).
Der U e b e r g a n g s g r ü n s t e in ist ein feinkörniges Gemenge von Hornblende
und Feldspalh, die, aber sehr innig mit einander verbunden sind und
bey weitem nicht das krystallinische Ansehen haben, wie der Urgrünstein.
Bisweilen ist dieses Gemenge so innig, dafs man die Gemengtheile nicht unterscheiden
kann. Wenn sich in diesem Gemenge — welches bisweilen schon
sehr aufgelöst und eisenthonartig ist, und sich dadurch der Waclce und dem
Basalt nähert — Blasenräume finden, die mit irgend einem Fossile ausgefüllt
sind, so bildet diefs den
M a n d e l s t e in . Die Blasenräume sind gewöhnlich länglichrund und
breit gedrückt, und mit Kalkspath, Kalcedon, Quarz, Agathjaspis, Grünerde,
Amethyst u. s. w. ganz oder nur izum Theil ausgefüllt.
Bisweilen finden sich in dieser wackenartigen Hauptmasse auch Feldspath-
krystalle, die von der Hornblende grünlich gefärbt sind und so einen p o r p
h y r a r t i g e n U e b e r g a n g s t r a p p *) bilden.
Der K u g e l f e l s , der auch L e b e r f e l s oder K u g e l g e s t e in heifst, ist
ebenfalls ein feinkörniges, sehr aufgelöstes Hornblendgestein, was schon ins
*) Am Harze sah ich zwischen Rübe!and und E lb in g e ro d e in dem k a lten
T h a le — ziemlich beträchtliche Felsen von diesem porphyrartigen Grünstein zu
Tage ausstehen, und so viel ich beobachten konnte, war er zwischen das dasige
Uehergangskalksteingebirge gelagert. Von Schichtung konnte ich an ihm nichts vvahr-
nehmen. Anmerk. d. Uebers.
JamesorCs mineral. Keisen. d