
Die Küste von T o r y - L in Bis nach dem B e n in -H e a c ] , dem südlichsten
Theile der Insel, besteht hauptsächlich aus Sandstein, in welchem Basaltgänge
aufsetzen, die oft sehr mächtig und deren Streichungslinien aufserordendich
verschieden sind. Die Berge von der Küste abwärts scheinen ganz aus Porphyr
zu bestehen, sind aber von keiner beträchtlichen Höhe. Die ganze
Gegend, bis Benin--Head, ist beträchtlich angebaut, und wird hier und da
durch kleine Dörfer abwechselnd, welche dem Ganzen einen mählerischen
Anstrich geben, den man auf dieser Insel selten Gelegenheit hat zu beobachten.
Bey dem Benin-Head sind die Klippen von beträchtlicher Höhe und
bestehen aus Sandstein, Porphyr und Basalt. Der Porphyr und der Basalt
haben eine Anlage zur säulenförmigen Struktur, und beyde werden von Basalt-
gängen, die oft sehr mächtig sind, durchsetzt.
Von hier bis an die "VA h i tm g - B a y sind die Klippen niedrig und bestehen
aus Sandstein, der von Basaltgängen durchsetzt wird, die ein sehr verschiedenes
Streichen haben. Die Berge, von der Küste aufwärts, verändern nun-
mehr ihr Ansehen, und geben breite , kahle, senkrechte Felswände, eben so
wie sie in andern Gegenden der Trappformation Vorkommen; und bey der
Untersuchung findet man, dafs sie aus verschiedenen ArLen von Basalt bestehen,
welcher auf einem rothen Sandsteine liegt, der mit Grünerde und einem
grauen Schieferthon gemengt ist. Dieser Basalt ist oft säulenförmig, und die
senkrechten Felsen, die nach verschiedenen Richtungen zerklüftet, und sich
öfters in Gruppen über einander erheben, machen einen angenehmen Effekt.
Nahe bey der Whiting-Bay befinden sich beträchtliche Felsen von einem Flötz-
grunsteme, -der fast von der nämlichen Art ist, wie der, den man unweit
Cory-gills findet. Er findet sich in keiner beträchtlichen M enge, und scheint
auf der Insel die seltenste Gebirgsart zu seyn.
Bey der W h i t in g -B a y verschwinden die Klippen, und man bemerkt sie
nickt eher wieder, als bis man an den Eingang der Lamlaschcr Bay kommt.
Statt ihrer hat man ein grofses flaches Ufer, welches von ällmählig sich erhebenden
Sandsteinhügeln begrenzt wird, in welchen viele Basaltgänge aufsetzen.
Wenn die Ebbe eintritt, so zeigt der Grund der Bay eine ganz erstaunliehe
Menge •Basaltgänge, welche durch die Wirkung der See entblöfst worden
iind; hier sieht man sie nach allen Richtungen aufsetzen, sich auf die merkwürdigste
Ar t schaaren'Und kreuzen , kurz, diefs ist eine der besten Stellen
auf der Insel, um das verschiedene Kreuzen u. s. w. dieser sonderbaren Gänge
zu beobachten. Bey dem Eingänge der Lamlascher Bay bildet der Sandstein
beträchtliche Klippen, welche auf eine klein^ Strecke beträchtlich hoch fortsetzen,
aber ällmählig niedriger werden, so wie man sich dem Dorfe Lamlasch
nähert, wo sich ein weit erstrecktes flaches Gestade befindet. Jene Klippen
Werden ebenfalls von Basaltgängen durchsetzt, und an einigen Punkten traf
ich einige .hundert Schritte von der Küste viele losgerissene Massen von grünem
Pechstein, woraus man sieht , dafs er in der Nachbarschaft vorkommt.
Die L am la s c h e r B a y , welche der beste Hafen auf der Insel ist, und einer
von den besten in dem Firth *) o f Clyde, hat die Gestalt eines Halbzirkels, und
•wird zum Theil durch die Holy Insel oder Insel Lamlasch gebildet, welche
gerade gegen über liegt und zwey Eingänge verstauet: einen von der nördlichen
und,den andern von der südlichen Seite, welcher letztere von den Seefahrern
vorgezogen wird. A u f der Seite von Arran wird er von rothen und-
weifsen Sandsteinhügeln, welche von Basaltgängen durchsetzt werden, begrenzt.
An der nördlichen Seite der Bay sind Versuche gemacht worden, um
Steinkohlen zu entdecken, jedoch ohne Erfolg.
Die L am la s c h - oder H o ly -T n s e l ist ungefähr drey Meilen lang und eine
halbe Meile breit, an der östlichen Seite steil, auch an der westlichen Seite
beträchtlich abschüssig; aber die nördlichen und südlichen Enden sind niedrig.
Sie besteht aus rolhem Sandsteine, welcher an einigen Stellen kleine Höhlen
bildet. Eine derselben ist als der Aufenthalt des heiligen Schülers des St. Columba,
St. M o o l- jo ’s oder des Dieners von Jesu berühmt. — Dieser Sandstein
ist an manchen Stellen mit einem ausgezeichneten Porphyrschiefer bedeckt, der
dem Porphyr unweit der Whidngs-Bay sehr ähnlich ist. An einigen Stellen
*) F ir th bedeutet einen engen langen Meerbusen, bisweilen auch eine Meerenge.
Anmerl;, d. Uebers.